Alternative Bezahlwege für den App Store: In den USA unbeliebt – laut Apple

3 Prozentpunkte Provision können im App Store gespart werden, wenn ein Developer selbst seine Bezahlungen abwickelt. Cupertino zufolge nutzt das fast keiner.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Der App Store auf dem iPhone

(Bild: tre / Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat im Rahmen eines Gerichtsverfahrens in den Vereinigten Staaten erstmals Angaben dazu gemacht, wie die dort kürzlich eingeführten alternativen Bezahldienste für den App Store ankommen. Seit Januar ist es dort möglich, über sogenannte Purchase-Link-Entitlements digitale Waren direkt über eigene Shopsysteme zu verkaufen, statt Apples hauseigene Services zu verwenden. Zuvor war dies nur in den Niederlanden möglich, da dies dem Konzern dort von den Behörden auferlegt worden war. Wie sich nun zeigt, verwendet nahezu kein Entwickler das Angebot.

Von 65.000 Entwicklern, die In-App-Verkäufe offerieren, hätten 38 einen entsprechenden Antrag für Verkaufslinks nach außen gestellt. Darunter sei kein einziger großer Anbieter, hieß es im Prozess zwischen Apple und Epic Games. Die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers vom U.S. District Court für den Northern District of California in Oakland kritisierte dies, wie es in einem Medienbericht heißt.

"Es scheint mir, als sei Ihr Ziel gewesen, das Geschäftsmodell und den Umsatz aus der Vergangenheit zu bewahren", sagte die Richterin zu dem Apple-Finanzmanager Alex Roman, der in einem Hearing aussagen musste. Epic Games glaubt, dass sich Apple nicht an entsprechende gerichtliche Anordnungen hält, die bereits aus dem Jahr 2021 stammen.

Dass Apples Ansatz wenig Interesse findet, ist schnell erklärt: Der Konzern reduziert die App-Store-Gebühren nur um 3 Prozentpunkte, von 30 auf 27 Prozent (respektive von 15 auf 12 Prozent bei Umsätzen unter einer Million US-Dollar im Jahr). Entsprechend lohnt sich die Nutzung alternative Bezahlanbieter kaum, zumal man Apple alle externen Verkäufe mitteilen muss, damit die Provision berechnet werden kann.

Der neue Tarif soll von einer Gruppe von Apple-Managern beschlossen worden sein, der auch Konzernchef Tim Cook angehörte. Richterin Rogers sagte, sie verstehe nicht, dass dabei niemand etwas zu den Kosten für die Entwickler gesagt hätte. Apple habe "Entscheidungen ohne Daten getroffen", so Rogers. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben keine Analyse durchgeführt, was externe Bezahldienste für App-Anbieter kosten. Dennoch nahm der Konzern offenbar an, dass dies zu niedrigen Preisen für die Endkunden führt. Das Hearing soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)