Dienstag: Bundesregierung plant Huawei-Bann, Entlassungen bei SiriusXM

5G-Netz ohne Huawei und ZTE + Massenkündigungen bei SiriusXM + Nord Stream wird eingemottet + Twitter bricht ein + Gesichtserkennung auf dem Vormarsch

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5G-Netz-Mobilfunkmast, dazu Text: DIENSTAG Huawei-Bann, SiriusXM-Entlassungen,  Nord Stream, Twitter-Einbruch & Gesichtserkennung

(Bild: Jan Hrezik / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die Bundesregierung plant offenbar, Mobilfunkbetreibern zu verbieten, bestimmte Technik der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE in ihre 5G-Netze einzubauen. Das Verbot soll auch für bereits verbaute Teile gelten. Hintergrund ist wohl die Angst vor Abhängigkeiten von China. Und der Satellitenradiobetreiber SiriusXM kündigt die Entlassung von fast 500 Mitarbeitenden oder acht Prozent seiner Gesamtbelegschaft an. Gleichzeitig will der Konzern weiter investieren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Spät aber doch sollen bestimmte Steuerelemente der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE aus deutschen 5G-Netzen verschwinden. Der zwangsweise Umbau wäre für die Deutsche Telekom ein "Armageddon", setzt sie doch seit Jahren auf eine enge Partnerschaft mit Huawei. Doch für die Regierung ist die kritische 5G-Infrastruktur besonders wichtig, weshalb sie laut einem Bericht Einschränkungen für Huawei und ZTE beschließen wird.

"In den letzten fünf Jahren ist unser Unternehmen gewachsen und hat sich durch neue Übernahmen, neue Geschäftsbereiche und neue Einnahmequellen erweitert", schreibt Jennifer Witz, CEO des auf Satelliten-Übertragungen spezialisierten Konzerns SiriusXM, in einer E-Mail an die Belegschaft. Gute Nachrichten, sollte man meinen. Im November erst ha sie angekündigt, sämtliche Geschäftsbereiche zu überprüfen, mit dem Ziel, die Effizienz des Unternehmens zu verbessern. Dies geht nun auf Kosten der Angestellten. Knapp acht Prozent der Gesamtbelegschaft oder 475 Mitarbeitende werden vor die Tür gesetzt. Gleichzeitig plant das Unternehmen neue Investitionen. Acht Prozent der Mitarbeitenden bei SiriusXM müssen gehen

Werden die Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 jemals wieder benötigt? Drei von vier Pipeline-Strängen wurden Ende September 2022 am Meeresgrund schwer beschädigt. Die genaue Ursache ist unklar. Hauptbetroffen ist die Pipeline Nord Stream 1, die bis zu, Sommer noch Erdgas nach Deutschland transportierte. Nord Stream 2 wurde hingegen niemals für den Betrieb zugelassen, war aber aus technischen Gründen mit Gas befüllt. Jetzt sollen die Pipelines offenbar notdürftig abgedichtet und eingemottet werden. Laut einem Medienbericht sieht Moskau keine Chance, die direkte Verbindung zwischen Russland und Deutschland in naher Zukunft wieder in Betrieb zu nehmen. Nord Stream: Russland will die Pipelines offenbar stilllegen

Gar nicht gut sieht es auch bei Twitter aus. Seit der Übernahme durch US-Milliardär Elon Musk im Oktober jagt gefühlt ein Problem das nächste. Nun berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf nicht öffentliche Informationen an Investoren, Twitter habe im Dezember Umsatz- und Gewinnrückgang von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. Der vergangene Dezember war der zweite vollständige Monat unter der Führung von Musk. Dieser hat den Großteil der Belegschaft gefeuert und andere rigorose Sparmaßnahmen umgesetzt. Inzwischen droht sogar Amazon, wegen unbezahlter Rechnungen selbst nicht für Werbung auf Twitter zu bezahlen. Twitter: Umsatz und Gewinn brechen ein, Streit ums Geld auch mit Amazon

Obwohl die Ampel-Koalition in Berlin "den Einsatz biometrischer Erfassung zu Überwachungszwecken" eigentlich ablehnt und derzeit ein Streit über EU-weite Regeln für derlei Systeme tobt, spielt bei deutschen Sicherheitsbehörden die automatisierte Gesichtserkennung eine immer größere Rolle. In der Verbunddatei Inpol-Zentral hortet die Polizei 6,7 Millionen Lichtbilder, die für biometrische Gesichtserkennung relevant sind. BKA und Bundespolizei testen neue Analyseverfahren. Überwachung: Sicherheitsbehörden treiben automatisierte Gesichtserkennung voran

Auch noch wichtig:

(akn)