Gegen Funklöcher im Zug: Bahn mit Pilotprojekt zufrieden

Mobilfunkempfang im Zug verbessern, daran arbeiten die DB und Unternehmen aus der IT-Branche in einem Pilotprojekt. Bisher sind sie zufrieden.

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Vier Frauen und ein Mann halten Schilder hoch, die zusammen das Symbol für WLAN darstellen.

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMDV, DB-Vorständin Daniela Gerd tom Markotten, Telefónica-Vorständin Valentina Daiber, Ralf Capito, Vantage-Towers-Director und Ericsson Managerin Katrin Bachert symbolisieren die Funksignale, die von dem Mastenmodell links ausgehen.

(Bild: Deutsche Bahn AG / Annette Riedl)

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Der Mobilfunk in Zügen soll mit neuen Funkmasten besser werden. Daran arbeiten seit einem Jahr die Deutsche Bahn, Ericsson, Telefónica Deutschland und Vantage Towers in dem Pilotprojekt "Gigabit Innovation Track". Ihre bisherigen Erfahrungen damit seien positiv, teilte die Deutsche Bahn nun mit. Die von den Projektpartnern angestrebten Mobilfunkkorridore seien schnell und unkompliziert einzurichten, wenn die Beteiligten zielorientiert zusammenarbeiten – und das habe geklappt.

An einer 12 Kilometer langen Teststrecke in Mecklenburg-Vorpommern hat Vantage Towers 13 neuartige Funkmasten errichtet. Diese werden mit standardisierten Untergestellen, die serienmäßig hergestellt werden können, im Boden verankert. Es müssen keine aufwendigen Fundamente mehr gegossen werden. Die 15 Meter hohen Masten passten sich in die Landschaft ein, mancherorts mussten sie nicht genehmigt werden, schreibt die Bahn. Die Masten könnten für Mobilfunk und auch den künftigen Bahnfunk Future Rail Mobile Communication System (FRMCS) genutzt werden. Damit bekämen die Fahrgäste 5G-Datenverbindungen und der Bahnbetrieb könne digitalisiert werden.

Die vorab berechneten Szenarien haben sich demnach in der Praxis als korrekt erwiesen: Die gleisnahen Antennen übertragen das Funksignal an und in den Zug. Die Netz-Konfiguration sei erfolgreich aus der Theorie auf die reale Testumgebung übertragen worden. "Erste Messungen der Datenübertragung an der Strecke stimmen optimistisch für die weiteren Detail-Tests", heißt es in der Mitteilung der Bahn.

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Dafür werde in den nächsten Monaten der DB-Laborzug "advanced TrainLab" die Teststrecke mit bis zu 140 km/h passieren. In einigen Wagen des Laborzugs seien die Scheiben mit Laser so bearbeitet worden, dass sie Mobilfunksignale besser durchlassen. Diese sollen dabei ebenfalls getestet werden. "Beamforming" werde auch getestet. Dabei werden Mobilfunksignale auf den fahrenden Zug ausgerichtet und mitgeführt. Funksignale könnten optimal ausgesteuert und die Sendeanlagen energiesparend betrieben werden. Tests mit dem Zusammenschalten mehrerer Funkzellen zu einer sollen aufzeigen, wie die Wechsel zwischen Funkzellen reduziert und damit stabilere Verbindungen bei höheren Geschwindigkeiten möglich werden.

Acht Monate habe es gedauert, bis die Funkmasten in Betrieb genommen werden konnten, teilen die Projektbetreiber mit. Dieser für sie relativ kurzer Zeitraum sei möglich geworden, weil sie mit dem Infrastrukturbetreiber Regio Infra Nord-Ost (RIN), mit den Behörden vor Ort und dem Bundesverkehrsministerium vertrauensvoll zusammengearbeitet hätten. Das Ministerium fördert das Projekt bis Ende 2024 mit 6,4 Millionen Euro.

Projekt GINT für besseren Mobilfunk im Zug (7 Bilder)

Einer der Funkmasten wird errichtet.
(Bild: Deutsche Bahn / Max Lautenschläger)

(anw)