Internetwirtschaft: Delle durch Coronavirus, aber rosige Aussichten

Laut eco-Verband sollen die Umsätze der Online-Branche bis 2025 um 75 Prozent steigen. 50 Prozent der Privatkunden sollen dann mit bis zu 2 GBit/s surfen.

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Nach Corona: Internetwirtschaft setzt auf "digitale Dekade der Superlative"

Wie ein stacheliger Ball bounct das Coronavirus auf den Umsatzprognosebalken der Internetwirtschaft und drückt ihn hinunter.

(Bild: eco)

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Die Internetwirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich rund 145 Milliarden Euro umsetzen, das würde ein Minus von 1,2 Prozent bedeuten, ergibt eine Studie des eco-Verbands. Nach der durch die Coronavirus bedingten Delle, die sich vor allem bei Aggregationsdiensten, Bezahlinhalten und in der Industrie 4.0 auswirken soll, darf sie aber bis 2025 mit einem Umsatzwachstum um knapp 75 Prozent auf rund 253 Milliarden Euro rechnen.

Das durchschnittliche jährliche Plus läge damit bei 15 Prozent; in der Vorgängerstudie waren es für die Jahre 2015 bis 2019 12 Prozent. Aktuell hat die Internetwirtschaft einen Anteil von 4,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. Dieser soll sich laut der eco-Analyse bis 2025 auf Prozent ausweiten. In fünf Jahren sollen über eine halbe Million Menschen in der Internetwirtschaft beschäftigt sein.

Am stärksten profitieren der Bereich E-Commerce sowie Betreiber von beitragspflichtigen Portalen, Werbeträger, Online-Vermarktungsunternehmen und Anbieter von Transaktionsdiensten: Rund 40 Prozent des Umsatzvolumens beziehungsweise 57 Milliarden Euro sollen in diesen Bereichen generiert werden. Ein weiteres Drittel werde durch digitale Geschäftsmodelle in Anwenderindustrien und durch die Vermarktung digitaler Inhalte (Paid Content) generiert.

Der Bedarf an Bandbreite in privaten Haushalten wird laut Studie mit der zunehmenden Verbreitung von 4K und UHD TV und Gaming mit hohen Anforderungen an eine geringe Latenzzeit auf mehrere hundert Megabit steigen. Der Datenverkehr soll ein Gesamtvolumen von 2960 Petabyte pro Monat in Deutschland und 176 Gigabyte pro Monat je UHD-TV-Set erreichen. Hinzu kommen der gestiegene Bedarf im Homeoffice und durch Videokonferenzen.

Entsprechend dieser stark wachsenden Nachfrage werden die Geschwindigkeiten von Breitbandprodukten für den Heimgebrauch bis 2025 jährlich um durchschnittlich 49 Prozent nach oben klettern. High-End-Leistungspakete sollen innerhalb von fünf Jahren Geschwindigkeiten zwischen 500 MBit/s und zwei GBit/s aufweisen und mehr als 50 Prozent aller Breitbandabonnements von Privatkunden ausmachen. Die Anteile von Breitbandprodukten in mittleren beziehungsweise in Einstiegskategorien werden den Experten zufolge bis 2025 von 33 auf 16 Prozent schrumpfen.

Zwischen 2019 und 2030 erhöht sich voraussichtlich der Anteil an Haushalten mit Breitbandanschluss insgesamt von 75 auf 80 Prozent. Das entspricht 33 Millionen Haushalte, die mit schnellem Internet versorgt sind. Die auf einer Kupferleitung basierende VDSL-Technik soll nur noch temporär eine dominante Rolle spielen.

(anw)