Mercedes-Benz: Vorerst keine rein elektrische Baureihe​

Mercedes verabschiedet sich von der Idee, ab 2028 nur noch rein elektrische Baureihen zu präsentieren.​ Der Verbrenner soll bleiben, solange er gekauft wird.

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Mercedes EQA

Bei Mercedes sollen künftige Plattformen darauf ausgelegt werden, sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch mit batterieelektrischen Antrieben bestückt werden zu können.

(Bild: Franz)

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Wie es mit der Antriebswende weitergeht, wird derzeit sehr unterschiedlich bewertet. Audi-Chef Döllner betonte kürzlich, der Antrieb der Zukunft sei batterieelektrisch. Volkswagen-Chef Blume schließt sich dem an und ergänzte, Elektroautos seien inzwischen "technisch überlegen". Bei BMW will man sich dagegen alle Möglichkeiten offenlassen. Diesen Weg beschreitet nun auch Mercedes-Benz.

Der Konzern hat den Plan einer ausschließlich vollelektrischen Generation von Baureihen ab 2028 verworfen. Demnach soll die Produktion flexibel für Verbrenner- und Elektroantriebe aufgestellt sein. Zuvor hatte das Handelsblatt über den Entwicklungsstopp einer neuen Plattform für elektrische Modelle wie etwa der nächsten S-Klasse berichtet. Konkret zu der Plattform äußerte sich Mercedes-Benz zunächst nicht.

Der Konzern teilte mit, dass bis in die 2030er-Jahre hinein sowohl Elektroantriebe als auch Verbrennungsmotoren produziert werden sollen. "Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden", argumentiert das Unternehmen. Mercedes-Benz will weiter die Voraussetzungen für eine bilanziell CO₂-neutrale Neuwagenflotte im Jahr 2039 schaffen. Der Konzern gehe davon aus, dass der weltweite Anteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden an seinen Neuwagenverkäufen in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bis zu 50 Prozent erreichen wird.

Nach derzeitigem Stand steht der konventionelle Verbrenner im Neuwagen ab 2035 vor dem Aus. Ab 2026 soll in einem Zwei-Jahres-Rhythmus überprüft werden, ob es bei dieser Regelung bleibt oder Veränderungen vorgenommen werden. Im Europa-Wahlkampf gibt es dazu unterschiedliche Positionen. Die Grünen wollen den so schwer errungenen Kompromiss unverändert erhalten, das Bündnis Sahra Wagenknecht spricht sich dagegen für die Entwicklung besonders sparsamer Verbrennungsmotoren aus.

(mfz)