DAZN will sich gegen illegales Sport-Streaming wehren

DAZN tritt einer Koalition bei, um sich gegen illegale Sport-Streams zu wehren. Die "ACE Sports Piracy Task Force" soll den Kampf gegen Sport-Piraterie führen.

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(Bild: alphaspirit.it / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Unautorisierte Sport-Livestreams sind dem Anbieter DAZN ein Dorn im Auge. Um sich besser gegen solche Streams wehren zu können, ist DAZN der Alliance for Creativity and Entertainment (ACE) beigetreten, der bereits Firmen wie Netflix und Disney angehören. Innerhalb dieser Anti-Piraterie-Koalition gründet DAZN nun die ACE Sports Piracy Task Force, die es besonders auf illegale Sport-Livestreams abgesehen hat.

Diese Task Force führt DAZN gemeinsam mit der beIN Media Group an, die dem katarischen Staat gehört – in einer Pressemitteilung werden illegale Streams von der vergangenen WM in Katar prominent erwähnt. Schon im Vorfeld der WM sei es der Koalition gelungen, einen Dienstleister aus Marokko auszuschalten, heißt es darin. Um den Betrieb illegaler Streaming-Angebote zu stören, arbeitet die ACE unter anderem mit Behörden zusammen.

"Der Diebstahl von geistigem Eigentum an Live-Sportinhalten ist ein Problem der Branche, das sich negativ auf alle Sportarten und Sportfans auswirkt", sagte DAZN-CEO Shay Segev. "Es bedarf einer weltweiten, konzertierten Anstrengung, um es sinnvoll anzugehen. Die ACE ist aufgrund ihrer Erfolgsbilanz, ihres Rufs und ihrer Erfahrung bei der Durchführung effektiver Aktionsprogramme die natürliche Heimat für die Sports Piracy Task Force."

Die Alliance for Creativity and Entertainment beruft sich auf eine Studie von Synamedia und Ampere, laut der die Industrie durch den verstärkten Kampf gegen Sport-Piraterie jährliche 28 Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Einnahmen generieren könnte.

DAZN ist der größte Livestream-Anbieter von Sportinhalten auf der Welt und ist in über 200 Ländern vertreten. Der 2016 in Deutschland gestartete Dienst gehört zur britischen DAZN Group und zeigt in Deutschland etwa die Champions League sowie NBA-Basketball und die National Football League (NFL).

In Deutschland ist DAZN in den vergangenen Monate durch wiederholte und teils drastische Preiserhöhungen aufgefallen. Seit Jahresbeginn kostet das Abonnement "DAZN Unlimited" für Neukunden 40 Euro pro Monat, im Jahresabo mit zwölf Monaten Laufzeit sind es 30 Euro monatlich. Bis August des vergangenen Jahres kostete das Abo noch 15 Euro monatlich, die Preise wurden seitdem also mehr als verdoppelt.

Dass die Preiserhöhungen auch an Bestandskunden weitergegeben wurden, rief sogar Verbraucherschützer auf den Plan: Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) will gegen Preiserhöhungen bei DAZN eine Musterfeststellungsklage einreichen. Die Preiserhöhungsklausel in den Verträgen von DAZN sei aber intransparent und damit unwirksam gewesen, sagte vzbv-Referent Sebastian Reiling in einer Stellungnahme: "Die saftigen Preiserhöhungen bei DAZN sind für Sportfans nicht nur ärgerlich – sondern ohne Zustimmung der Nutzer:innen auch rechtlich nicht zulässig."

Im Januar suchte der vzbv auf seiner Webseite Betroffene, die sich der Sammelklage anschließen wollen. Mittlerweile nimmt der vzbv keine Anmeldungen mehr an. Bevor es weitergeht, wolle man die Umsetzung der Verbandsklagerichtlinie der EU in Deutschland abwarten, teilte der Verbraucherverband heise online mit. Neuigkeiten seien im Sommer zu erwarten.

(dahe)