Werkstattberichte: Neues aus den Fablabs und der Makerszene
Zum Start des Jahres zieht das Happylab Wien in neue, größere Räume und im Februar wird getestet, wie Online Repair Cafés funktionieren können.
- Helga Hansen
Nach dem ungewohnten Ende von 2020 – etwa erstmals mit einer Remote Congress Experience – startet auch 2021 noch ganz im Zeichen der Covid19-Pandemie. Durch die Einschränkungen fürchten derzeit einige Hackspaces und Werkstätten um ihr Weiterbestehen. Wer seinen lokalen Space unterstützen möchte, findet dazu meist Informationen auf der entsprechenden Webseite oder Social-Media-Profilen. Los geht es aber mit guten Nachrichten aus Wien.
Baustart in Wien
Das Happylab Wien vergrößert sich: In diesem Frühling geht es in den neuen Standort im Stuwerviertel, der mit 900 Quadratmetern gleich mehr als dreimal soviel Fläche wie bisher bietet. Dort sollen mehr Maschinen aus den Bereichen Metall- und Holzbearbeitung und Finishing einziehen. Neu ist auch ein Co-Working-Space. "Im neuen Happylab im Stuwerviertel können Prototyping, Produktentwicklung und Kleinserienfertigung an einem Ort umgesetzt werden" soe die Geschäftsführer Karim Jafarmardar und Roland Stelzer. Schließlich sollen mehr Schulungen und Coachings durchgeführt werden, darunter Maßnahmen, um Makerinnen zu erreichen.
Die Umzugskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro werden zur Hälfte über das Programm „Innovationswerkstätten“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert: Das österreichische Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) unterstützt das Happylab über vier Jahre mit 500.000 Euro. Eine weitere Viertelmillion kommt von der Wirtschaftsagentur Wien – das Happylab ist das Leitprojekt der Wirtschaftsstrategie Wien 2030 zum Thema "Smarte Produktion in der Großstadt". Die andere Hälfte der Kosten wird aus Eigenmitteln gestemmt. Wer lieber praktisch arbeiten möchte, kann beim Umzug auch durch Inbetriebnehmen und Testen der Maschinen, Malern, der Elektrik oder Bau neuer Möbel helfen.
Bundesweites Online-Reparaturcafé
Wie kann Reparaturhilfe online angeleitet werden? Das können Interessierte und Reparierende in der Woche vom 1. bis 6. Februar ausprobieren. Dann will das Netzwerk Reparatur-Initiativen ein Online-Reparaturcafé mit Aktiven aus ganz Deutschland auf die Beine stellen. Reparaturwissen kann dabei orts- und projektübergreifend ausgetauscht werden, außerdem besteht die Chance, sich zu vernetzen. Bereits jetzt organisieren einige Repair Cafés regelmäßige Online-Treffen. Interessierte Initiativen können sich für das Event im Februar beim Netzwerk anmelden, das auch bei Fragen zur Verfügung steht. Eine Handreichung zur Organisation eigener Reparaturformate ist bereits online.
Fablab- und Makerspace-News
- Nachfolge gesucht: Das Sonnenlab im Nordschwarzwald sucht Interessierte, die ihre frisch ausgestatteten Werkstätten mit neuen Veranstaltungsformaten füllen wollen.
- Der Makerspace Steyr-Werke ist im Herbst aus dem Museum Arbeitswelt ausgezogen und nun am Wieserfeldplatz 11 in Steyr untergekommen.
- Die Leipziger Dezentrale hat im vergangenen Jahr über „Hardware for Future“ 550 Rechner und Laptops verteilt – aufgrund der langen Warteliste sind Hardwarespenden aber weiter erwünscht.
- Wer derzeit an den Schaufenstern des Oberlab in Gmund vorbei geht, kann sich dort in einer Ausstellung über die Initiative Careables informieren – auf der Plattform werden etwa die Ergebnisse der Open Health HACKademies gezeigt.
Mehr Maker-Termine
23. Januar | Pi and More 12¼ | online |
27. - 28. Januar | TIPE 3D Printing | online |
29. Januar | Abschluss "Coding da Vinci" Niedersachsen | Kulturzentrum Pavillon, Hannover |
Diese und weitere Termine stehen laufend aktualisiert in unserem Veranstaltungskalender. Dort könnt ihr auch eigene Termine eintragen. Orte zum Selbermachen in Eurer Nähe findet ihr in unserer Makerspace-Karte – dort sind auch die kommenden Maker Faires verzeichnet. Haben wir etwas übersehen? Dann freuen wir uns über Hinweise. (hch)