Heiße Wandverkleidung, die es in sich hat

Hauchdünne, elektrische Leiterbahnen aus Kupfer oder Aluminium lassen sich in Laminat-Elemente integrieren, um einzelne Räume schnell zu erwärmen.

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(Bild: The Warming Surfaces Company)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Oliver Löfken

Flache Infrarotheizungen sind heute bereits in vielen Varianten verfügbar und lassen sich etwa in Badezimmern platzsparend installieren. Noch dünner und unauffälliger kommen dagegen Heizpaneele vom finnischen Start-Up The Warming Surfaces Company aus Oulu daher. Die Entwickler fertigten dafür hauchdünne, weniger als ein Millimeter dicke elektrische Leiterbahnen, die mit Niederspannung betrieben werden. Schnell und effizient sollen sie kleine Räume auf eine wohlige Temperatur erwärmen.

Ursprünglich sollten die flachen Heizschleifen militärischen Zwecken dienen. So lassen sich Objekte von den Dimensionen eines Fahrzeugs an der Oberfläche mit den Heizschleifen bestücken, um ein Wärmeprofil beispielsweise von einem Panzer zu imitieren. Infrarot-Kameras eines Gegners könnten so in die Irre geführt werden. Erst später erkannten die Firmengründer um Jani-Mikael Kuusisto, dass ihre Heizschleifen aus Kupfer, Aluminium oder einer Kupferzink-Legierung auch für zivile Zwecke genutzt werden könnten.

Laminat-Folie, die heizt (7 Bilder)

Die flachen Heizschleifen von "The Warming Surface Company" sind hinter dünnen Laminat-Modulen versteckt.
(Bild: The Warming Surfaces Company)

Gemeinsam mit dem portugiesischen Laminat-Hersteller Surforma konstruierten die findigen Finnen einen Prototyp für eine effiziente und nahezu unsichtbare Raumheizung. Unter ein dünnes Laminat brachten sie die Heizschleifen an, die mit einer regelbaren Gleichspannung zwischen 0 und 110 Volt erwärmt werden konnten. Diese Laminat-Module lassen sich beispielsweise auf die Wände eines Raumes oder auch größere Außenflächen von Möbeln montieren. Mit einer Höchstleistung von 600 Watt bei vier Heizschleifen – jede mit einer Größe von 32 auf 22 Zentimetern – soll eine Flächenleistung von 70 Watt pro Quadratmeter erreichbar sein.

Nach Angaben des Unternehmens verläuft der Aufbau einer Serienfertigung vielversprechend. Erste Produkte könnten im Laufe des kommenden Jahres auf den Markt kommen. Details zu den Kosten der flachen Heiz-Module und zur Effizienz im Vergleich zu Infrarotheizungen oder elektrischen Warmluftsystemen verriet das Unternehmen bisher nicht. Auch wenn die Heizpaneele eine konventionelle Gebäudeheizung – Wärmepumpe, Fernwärme, Gas- oder Ölbrenner – wahrscheinlich nicht vollständig ersetzen können, bieten sie eine pfiffige Ergänzung, um einzelne Räume schnell zu erwärmen.

(jle)