Mazda e-Skyactiv X: Update für Benziner mit Kompressionszündung

Mazda überarbeitet seinen Skyactiv-X-Benziner, der nun etwas mehr Leistung und Drehmoment bei geringerem Verbrauch haben soll.

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Mazda 3

(Bild: Mazda)

Lesezeit: 3 Min.

Mazda wird vermutlich als jene Marke in die Geschichte eingehen, die sich im Herbst des Verbrennungsmotors einen ziemlich eigenen Ansatz ausgedacht und in Serie gebracht hat. Denn die Idee, das Benzin-Luft-Gemisch teilweise über die Kompressionswärme zu entzünden, ist ebenso mutig wie bislang einzigartig. In der Praxis konnte uns der Motor allerdings nicht restlos überzeugen: Leistungsentfaltung und auch der Verbrauch waren nicht so herausragend, dass sich Mazdas eigenwilliger Weg zwingend zur Nachahmung aufgedrängt hätte.

Nach gut zwei Jahren gibt es nun ein Update, das zunächst in Mazda 3 und CX-30 gereicht wird. Die Leistung stieg um 5 auf nun 137 kW, was in alter Währung immerhin 187 PS bedeutet. Das maximale Drehmoment steig um 16 auf 240 Nm, bei unveränderten 3000/min. Mazda verspricht in dieser Hinsicht Verbesserungen in „nahezu allen Drehzahlbereichen“. Mit einem Drehmoment-Plateau, wie es viele Turbomotoren bieten, kann die Maschine aber nach wie vor nicht dienen. Damit wird sich auch am grundsätzlichen Charakter nichts ändern: Wer flott vorankommen will, muss fleißig schalten und den oberen Drehzahlbereich aufsuchen. Ersteres macht in einem Mazda durchaus Freude, letzteres ist im Vergleich zur Konkurrenz ungewöhnlich.

Mazda fährt über weite Lastbereiche mit inhomogenem Gemisch. Es gibt nur um die Zündkerze herum ein normales Verhältnis von Kraftstoff und Luft. Im restlichen Brennraum ist der Spritanteil vergleichsweise gering.

(Bild: Mazda)

Ein Starter-Generator soll den Verbrauch etwas senken, was vor allem über eine Lastpunktverschiebung geschieht. Sie soll den Verbrennungsmotor öfter im Bereich der optimalen Effizienz halten. Liegt die aktuelle Lastanforderung unter diesem Punkt, wird eine 220-Wh-Batterie geladen, liegt sie darüber, wird ihr Strom entnommen. Der Starter-Generator unterstützt dann den Benziner mit bis zu 4,8 kW – wie lang, kann sich angesichts des Energiegehalts der Pufferbatterie ein jeder ausmalen. Doch gerade im Stadtverkehr mit geringem, wechselhaftem Tempo ist so ein vergleichsweise einfaches und preiswertes System durchaus wirkungsvoll.

Mazda verspricht mit dem Update auch geringere Verbrauchswerte. Im WLTP sollen es bis zu 0,5 Liter weniger sein. Das klappt zwar nicht ganz, bei den Versionen mit der Automatik geht es im WLTP aber um immerhin 0,4 Liter abwärts. Ein Überblick:

Getriebe Antrieb WLTP
137 kW Schaltgetriebe Frontantrieb 5,2 – 5,3
132 kW 5,5 – 5,8
137 kW Schaltgetriebe Allradantrieb 6
132 kW 6,2
137 kW Automatik Frontantrieb 5,8 – 6
132 kW 6,2 – 6,3
137 kW Automatik Allradantrieb 6,5
132 kW 6,9

Der Dieselmotor ist im Mazda 3 derweilen Geschichte. Mit dem neuen Modelljahr wird er nicht mehr angeboten. Es bleiben damit drei Benziner mit 90, 110 und 137 kW im Angebot.

Der Mazda 3 kostet mit dem 137-kW-Motor laut Preisliste vom 31. März 2021 mindestens 26.490 Euro, die Stufenheck-Limousine 500 Euro mehr. Die Serienausstattung enthält unter anderem schon ein paar Assistenten, LED-Scheinwerfer und ein Navigationssystem. Die Automatik mit sechs Gängen wird mit 2000 Euro in Rechnung gestellt. Allradantrieb gibt es nur zusammen mit fast allem, was die Aufpreisliste hergibt, der Zuschlag fällt deshalb auf den ersten Blick heftig aus. 33.440 Euro will Mazda dafür haben. Doch rechnet man alle Pakete ein, die hier inklusive sind, bleibt die Zuzahlung mit 2000 Euro durchaus im üblichen Rahmen.

(mfz)