Auto-Salon Genf

Mercedes stellt weitere kompakte Plug-in-Hybride vor

Mercedes verteilt den Plug-in-Hybrid auf weitere Modelle auf der aktuellen MFA2-Plattform

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Mercedes CLA Shooting Brake

Die eleganteste Verpackung des neuen Plug-in-Hybrids? Darüber lässt sich streiten, in der Redaktion liegt der CLA Shooting Brake in der Form-Wertung vorn.

(Bild: Mercedes)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der Schritt war erwartet worden und ist möglicherweise kein Abschluss: Mercedes bietet den in A- und B-Klasse schon vorgestellten Plug-in-Hybrid (PHEV, Plug-in Hybrid Electric Vehicle) nun auch in GLA und den beiden CLA an. Sie alle teilen sich eine Plattform. Spekuliert werden darf, ob der GLB doch noch folgt. Angeblich hat hier die Batterie keinen Platz – den brauchte Mercedes, um Raum für bis zu sieben Passagiere zu schaffen.

Der Antrieb setzt sich aus einem 1,3-Liter-Benziner mit 118 kW (160 PS) und einem E-Motor mit 75 kW zusammen. Die Systemleistung, die bekanntermaßen nicht die Addition der Leistungen ist, liegt bei 160 kW (218 PS), das maximale Drehmoment bei 450 Nm. Der E-Motor sitzt im Doppelkupplungsgetriebe, das auf dieser Basis nur in PHEV und AMG 45 acht Gänge hat.

Wir hatten diesen Antrieb gerade in einer B-Klasse hier in der Redaktion, ein Test folgt demnächst. So viel sei vorab verraten: Der kleine Van ist damit flotter motorisiert, als viele meinen. Der Verbrauch bei winterlichen Temperaturen hat uns aber nicht restlos überzeugt.

Mercedes verbaut in all diese PHEVs eine Lithium-Ionen-Batterie mit 15,6 kWh Bruttokapazität. Die Batterie ist wassergekühlt und wiegt 150 kg. Geladen werden kann an Wechselstrom mit bis zu 7,4 kW, am Gleichstrom sind bis zu 24 kW möglich. An einer DC-Ladestation, so verspricht es Mercedes, soll eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent in 25 Minuten möglich sein.

Mercedes GLA und CLA als PHEV (8 Bilder)

Der gerade in zweiter Generation vorgestellte Mercedes GLA ist einer von sechs Modellen, die künftig mit Plug-in-Hybrid zu haben sind. Schon der zu erwartende Listenpreis liegt so nah am ähnlich starken Benziner, dass sich die Frage stellt, warum Mercedes den alleinigen Verbrenner im Programm behält.

Im WLTP nennt Mercedes für den GLA 250e 53 bis 61 km E-Reichweite, das CLA 250e Coupé soll zwischen 60 und 69 km schaffen, der Kombi Shooting Brake 58 bis 68 km. Zur groben Einordnung dieser Werte: Der von uns gefahrene B 250e ist mit 56 bis 67 km im WLTP angegeben. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen wir ohne Vorheizung bei behutsamer Fahrweise über Land auf knapp 40 km, mit Vorheizung waren es ein paar wenige Kilometer mehr. Mit ähnlichen Werten ist auch bei GLA und CLA zu rechnen.

Ein Blick unter das Auto zeigt, dass Mercedes um eine geschickte Aufteilung der Komponenten bemüht war. Der Tank ist zwar in der B-Klasse mit 35 Litern spürbar kleiner als bei den konventionell angetriebenen Modellen, der Kofferraum dagegen kaum. Werte für die neuen Ableger nennt Mercedes noch nicht, wir rechnen aber auch hier nicht mit extremen Einschränkungen. In den Mitteltunnel wurde der Endschalldämpfer gepackt, der Auspuff endet gegen die Fahrtrichtung in der Mitte unter dem Fahrzeug.

GLA und CLA sollen als Plug-in-Hybrid ab dem Frühjahr zu bestellen sein, die ersten Autos sollen wenige Wochen danach ausgeliefert werden. Damit liegen alle drei vermutlich noch etwas vor dem B 250e, der ursprünglich für Oktober 2019 angekündigt war, nun aber erst ab dem Sommer 2020 zu haben sein soll. Preise nennt Mercedes aktuell noch nicht, doch es gibt einen halbwegs zuverlässigen Hinweis darauf, wohin die Reise in dieser Hinsicht gehen soll. In der A-Klasse kosten A 250 und A 250e, die ähnlich stark sind, fast genauso viel.

Vermutlich wird es bei GLA und CLA auch so sein. Der CLA 250e würde demnach rund 39.700 Euro, der CLA Shooting Brake etwa 40.500 Euro und der GLA 250e ca. 42.400 Euro kosten. Bei der Kalkulation muss freilich berücksichtigt werden, dass Steuerzahler und Industrie Plug-in-Hybriden derzeit von zwei Seiten unter die Arme greifen. Allein der Bonus beim Kauf von insgesamt fast 5000 Euro lässt vermuten, dass die ähnlich starken Benziner die neuen Exoten sind.

(mfz)