42 Prozent der Bankkunden gehen nie in eine Filiale

Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland machen online Bankgeschäfte. Auch unter den älteren setzt es sich langsam durch.

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Deutlich mehr Menschen als im Vorjahr nutzen Online-Banking.

(Bild: Bundesbank)

Lesezeit: 4 Min.

81 Prozent der Menschen in Deutschland erledigen ihre Bankgeschäfte online. Das hat der IT-Branchenverband Bitkom in einer Umfrage unter 1004 Menschen ermitteln lassen, davon 901 Internet-Nutzer. In der Gruppe der Menschen ab 65 Jahren nutzt erstmals mit 54 Prozent eine Mehrheit die Online-Dienste ihrer Bank. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 45 Prozent. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es 94 Prozent. 76 Prozent aller Befragten nutzen dabei zumindest hin und wieder das Smartphone, 82 Prozent ihren Laptop. Desktop-PCs kommen auf 43 Prozent, Tablets auf 42 Prozent.

In der Reihe der jährlichen Umfragen des Verbands zu diesem Thema ist aktuell erstmals die Gruppe derjenigen am größten, die ausschließlich Online-Banking nutzen, also nie eine Bankfiliale aufsuchen. Ihr Anteil beträgt aktuell 42 gegenüber 38 Prozent im Vorjahr. Die Zahl derjenigen, die überwiegend Online-Banking nutzen, ist von 43 auf 40 Prozent zurückgegangen, 16 Prozent geben an, überwiegend die Filiale zu nutzen und nur hin und wieder ihre Bankgeschäfte online zu erledigen. 2023 waren das 17 Prozent. Der Bitkom ließ in seiner Mitteilung zu der Umfrage offen, wie viele der Befragten ihre hauptsächlich genutzten Konten bereits bei einer reinen Online-Bank führen. Die Frage wurde in der Umfrage nicht gestellt, sagte ein Bitkom-Sprecher gegenüber heise online.

Mit ihrem hauptsächlich genutzten Konto zu einer reinen Online-Bank ohne Filialnetz zu wechseln, können sich 54 Prozent der Befragten vorstellen. Am höchsten ist dieser Anteil mit 71 Prozent unter den 16- bis 29-Jährigen. 44 Prozent können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen zu eröffnen und 37 Prozent bei einem Tech-Startup. 49 Prozent sagen, ihnen würde nichts fehlen, wenn es keine Bankfilialen mehr geben würde. Unter 16- bis 29-Jährigen liegt dieser Anteil bei 62 Prozent.

70 Prozent der Befragten haben Geschäftsbeziehungen zu mehr als einer Bank, im Schnitt zu rund zwei Banken, 11 Prozent haben Konten oder Depots bei vier oder mehr Banken. 32 Prozent der Nutzer von Online-Banking, die Konten bei mehr als einer Bank haben, nutzen Multibanking-Apps, mit denen sie Konten verschiedener Banken unter einem Hut verwalten können.

58 Prozent haben bereits einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt. Im vergangenen Jahr waren es 55 Prozent, 2022 51 Prozent und 2018 35 Prozent. Wer sein Konto einmal wechselt, belässt es meistens nicht dabei: 13 Prozent von ihnen haben das Konto bisher einmal gewechselt, 15 Prozent zweimal, 34 Prozent dreimal und 28 Prozent viermal. 8 Prozent haben fünf oder mehr Kontowechsel hinter sich.

42 Prozent der Befragten nutzen ihr Online-Banking auch, um Geld zu investieren, etwa in ETF oder Aktien. 8 Prozent setzen bei der Online-Geldanlage auf spezielle Online-Broker. 55 Prozent der Befragten gaben an, diese böten höhere Zinsen auf das Tagesgeld, 52 Prozent sagten, diese verlangten niedrigere Gebühren als traditionelle Banken oder Broker. 47 Prozent haben in der Umfrage angegeben, dass sie erst durch die Online-Angebote angefangen haben, in unterschiedliche Produkte zu investieren. 31 Prozent würden ohne die Online-Angebote keine Finanzinvestitionen tätigen, 51 Prozent räumen ein, dass sie durch Online-Investments höhere Risiken eingehen.

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37 Prozent der Befragten haben laut Bitkom angegeben, sich gerne von einer Künstlichen Intelligenz zu ihrer Altersvorsorge beraten lassen. 26 Prozent meinen, dass eine KI zu Finanzprodukten bessere Empfehlungen geben könne als ein Mensch. 20 Prozent würden eine KI nutzen, die ihnen die Finanzplanung abnimmt und zum Beispiel sagt, was man sich noch leisten kann oder wo man sparen muss.

(anw)