AMDs Ryzen-Prozessoren machen weiter Minus

Zurück zur Profitabilität – wenn auch nur knapp. Dank Eypc, Ryzen, Xilinx-Chips, Konsolen und einer kleinen Steuererleichterung kommt AMD aus dem Minus.

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(Bild: c't)

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Inhaltsverzeichnis

AMD konnte im zweiten Quartal 2023 gerade so einen Nettogewinn erzielen – ein Plus von 27 Millionen US-Dollar hat die Firma in den drei Monaten gemacht. Anfang 2023 musste AMD noch einen Nettoverlust von 145 Millionen Dollar hinnehmen.

Dabei waren die Umsätze in beiden Quartalen mit knapp 5,4 Milliarden Dollar nahezu identisch. Zuletzt stieg die Bruttomarge allerdings wieder von 44 auf 46 Prozent, folglich sank das Operativminus von 145 Millionen auf 20 Millionen Dollar. Steuererleichterungen in Höhe von 23 Millionen Dollar und eine kleine positive Beteiligung an einem nicht genannten Unternehmen sorgten für das letztendliche 27-Millionen-Plus.

AMDs stärkstes Zugpferd bleibt die Embedded-Sparte, unter die hauptsächlich die übernommenen Xilinx-Chips fallen: Bei einem Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Dollar spielte sie einen Operativgewinn von 757 Millionen ein.

Für die Xilinx-Übernahme verbucht AMD weiterhin Kosten von mehr als 700 Millionen Dollar pro Quartal. In den sogenannten Non-GAAP-Zahlen sind unter anderem diese Kosten und die Aktienpakete für das Management-Team (knapp 350 Millionen) herausgerechnet. So kommt AMD auf einen Non-GAAP-Operativgewinn von fast 1,1 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von 948 Millionen Dollar.

Aufschlüsselung von AMDs Umsätzen und Operativergebnissen nach Sparten. Unter Gaming versteht AMD Radeon-Grafikkarten und Konsolenchips.

(Bild: AMD)

Deutlich bergauf ging es bei AMDs Client-Sparte, die hauptsächlich die Ryzen-Prozessoren für Desktop-PCs und Notebooks umfasst. Binnen eines Quartals stieg der Umsatz um 35 Prozent auf fast eine Milliarde Dollar. Profitabel sind die Ryzen-CPUs aber auch weiterhin nicht – das Operativminus sank von 172 Millionen auf 69 Millionen Dollar.

In der Gaming-Sparte glänzen weiterhin die Konsolenchips, etwa für die Playstation 5 und Xbox Series X/S. Laut AMD stiegen deren Verkäufe weiter, während die Radeon-Grafikkarten noch stärker nachgaben. Eine Aufschlüsselung veröffentlicht die Firma nicht – die Radeon-Zahlen werden dort strategisch versteckt. Knapp 1,6 Milliarden Dollar hat die Gaming-Sparte erzielt, 225 Millionen blieben als Operativgewinn übrig.

Die Data-Center-Gruppe rund um Epyc-CPUs, Instinct-Beschleuniger und einige Xilinx-Systems-on-Chip stagnierte bei einem Umsatz von rund 1,3 Milliarden Dollar und einem Operativgewinn von 147 Millionen. AMD konnte laut eigenen Aussagen maßgeblich den Verkaufsanteil der Epyc-9004-Prozessoren (Genoa, Zen 4) und KI-Beschleuniger erhöhen. Einige Unternehmenskunden würden sich derzeit auf den Einsatz weiterer Instinct-GPUs im großen Maßstab vorbereiten.

Im Jahresvergleich ging es bei allen Gruppen außer Embedded bergab. Im zweiten Quartal 2022 setzte AMD noch 6,6 Milliarden Dollar um, bei einem Nettogewinn von 447 Millionen. Der Hauptgrund ist der schwächelnde PC-Markt.

Im jetzt laufenden dritten Quartal 2023 erwartet AMD ein Wachstum auf rund 5,7 Milliarden Dollar Umsatz. Insbesondere die Verkäufe von Epyc- und Ryzen-Prozessoren sollen prozentual zweistellig steigen, während Gaming-Produkte weiter sinken. Die Börse hat die Bekanntgabe der Geschäftszahlen positiv aufgenommen; die Aktie stieg nachbörslich um etwa vier Prozent.

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