Bericht: Apple cancelt TV+-Show mit Richard Gere, weil sie "zu dunkel" war

Eine Serie über Veteranen, die Amok laufen wollen, ist vom iPhone-Hersteller aufgegeben worden. Es ist nicht die erste "Edgy"-Show, die nicht produziert wird.

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Bericht: Apple cancelt TV+-Show mit Richard Gere, weil sie "zu dunkel" war

Schauspieler Gere muss sich möglicherweise nach einem neuen Projekt umsehen.

(Bild: World Economic Forum / Wikipedia / cc-by-sa-2.0)

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"Edgy" nennt man im amerikanischen Fernsehen Sendungen, die in Sachen Gewalt, Sex oder Drogenkonsum keine Zurückhaltung üben. Beispiele sind etwa "Die Sopranos", "Breaking Bad" oder "Orange is the new black". Apple hat bei seinem neuen Streamingdienst TV+ schon in der Vergangenheit gewisse Probleme mit diesem Genre gehabt. Nun soll gleich eine ganze Show gecancelt worden sein, wie übereinstimmend Fachblätter aus Hollywood schreiben.

Die Sendung trug den Arbeitstitel "Bastards", zu den Stars gehörte Richard Gere, der auch einen Executive-Producer-Titel erhielt. Die Idee dabei: Zwei Militärveteranen laufen Amok, weil sie die aktuelle junge Generation hassen, da diese "die Opfer, die ihre Generation erbringen musste", nicht respektieren. Kurz gefasst: Es ging offenbar um den Kampf der "Alten" gegen die "Millennials". Apple soll nicht das einzige Unternehmen gewesen sein, das auf die Idee, die auf einer israelischen Serie basiert, geboten hat – nun wurde das Projekt jedoch abrupt eingestellt.

Als Grund gab der Hollywood Reporter an, dass Apple die Inhalte "zu dunkel" gewesen seien. Die Showrunner Howard Gordon und Warren Leight hätten sich auf diese Elemente konzentrieren wollen, während Apple in seinen Hinweisen ("Notes") darauf gepocht haben soll, sich auf die größere Metapher der Freundschaft zwischen den beiden Veteranen zu fokussieren.

Apple sei es um "Herz und Gefühle" gegangen. Der Konzern wolle "aspirational programming" (Inhalte mit positiver Botschaft), so mehrere Quellen des Hollywood Reporter. Der Konflikt sei so stark gewesen, dass Leight kündigte und Gordon, bekannt mit seiner Arbeit bei "Homeland", habe es nicht geschafft, mit Apple eine Übereinkunft zu erzielen.

Schließlich habe sich die Technikfirma entschieden, das Projekt einzustellen – der Konzern soll eine große Summe gezahlt haben, um aus dem Vertrag zu kommen. Gordon hat sein früheres Studio Fox mittlerweile verlassen und ist zu Sony gekommen. Was mit "Bastards" geschieht – und Geres bislang größter TV-Rolle – bleibt unklar. Apple hatte schon einmal eine "Edgy"-Serie eingestellt – dabei handelte es sich um das Dr.-Dre-Biopic "Vital Signs". Darin soll es für Apple ebenfalls zu viel Sex und Gewalt gegeben haben.

(bsc)