Core Ultra 100: Intels neue CPU-Generation für Notebooks debütiert verhalten

Intels neue Meteor-Lake-CPUs sind lediglich auf Papier gestartet: Es gibt nur eine Handvoll damit bestückter Notebooks, die allesamt noch nicht verfügbar sind.

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Visualisierung der Meteor-Lake-Chiplets

(Bild: Intel)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Müssig

Intel hat diese Woche den Startschuss für die neue Prozessorgeneration Meteor Lake gegeben: Die erstmals aus Chiplets zusammengesetzte Notebook-CPU beerdigte das bisherige Core-i-Namensschema und ist seit Donnerstag (14. Dezember) als Core Ultra 100 unterwegs. Laut Intel sollten erste damit bestückte Notebooks hierzulande ab sofort verfügbar sein, doch ein Blick in Webshops zeigt, dass keiner tatsächlich schon Geräte liefern kann.

Das frühestmögliche konkrete Lieferdatum, das Shops versprechen, ist der 29. Dezember für den 14-Zöller Asus ZenBook 14 (UX3405) – also über zwei Wochen nach Startschuss. Das wäre noch ganz knapp in 2023, sofern es keine unerwarteten Logistikverzögerungen gibt, die rund um Weihnachten aber nichts Ungewöhnliches wären. Genau genommen gilt der 29. Dezember auch nur für ein bestimmtes ZenBook-Modell; eine bessere Ausstattungsvariante wird es nicht vor Februar geben.

Das mit Core Ultra 100 bestückte ZenBook 14 (UX3405) soll hierzulande wenige Tage vor Jahresende verfügbar sein.

(Bild: Asus)

Dasselbe Bild bietet sich bei den wenigen schon angekündigten Meteor-Lake-Notebooks anderer Hersteller. MSIs 13-Zöller Prestige 13 (A1MG) und 16-Zöller Prestige 16 (B1VGG) werden ebenfalls frühestens zwischen den Jahren ausgeliefert wie Lenovos 16-Zöller IdeaPad Pro 5 (16IMH9). Acers 14-Zöller Swift Go 14 (SFG14-72) war bereits Anfang des Monats kurzzeitig in Shops aufgetaucht, aber damals schon nicht vor Februar 2024 lieferbar – jetzt heißt es je nach Händler Januar bis März.

Angesichts der schlechten Verfügbarkeit stellt sich die Frage, warum Intel den Start unbedingt noch in 2023 vollziehen wollte, statt wie in der Vergangenheit im Januar eines neuen Jahres auf der Technikmesse CES loszulegen. Für die Notebookhersteller ist die Messe nämlich weiterhin gesetzt: Sie werden dort wie eh und je ihre Line-Ups für 2024 vorstellen. Das gilt sowohl für Acer, Asus, Lenovo und MSI, die sicherlich noch mehr als die wenigen oben genannten Geräte mit Meteor Lake im Köcher haben, als auch für andere Hersteller wie die Branchengrößen Dell und HP, die den vorgezogenen Starttermin bislang völlig ignoriert haben.

Es ist auch nicht gesagt, dass die Schwemme an neuen Notebooks dann im Januar den Markt überfluten wird. Lenovo hat etwa bereits seine Vorzeigenotebooks ThinkPad X1 Carbon Gen12 und ThinkPad X1 2-in-1 Gen9 (ehemals ThinkPad X1 Yoga) enthüllt, doch beide werden nicht vor April 2024 im Handel sein. Wir gehen davon aus, dass die Verfügbarkeit von Meteor-Lake-Notebooks generell erst gemächlich im Laufe des Frühjahrs besser wird.

Das 2024er ThinkPad X1 Carbon Gen12 kommt nicht vor April in den Handel.

(Bild: Lenovo)

Der Dezemberstart der Core-Ultra-100-Chips weicht auch dahingehend vom üblichen Muster ab, als dass Intel anders als bei früheren Starts Technikjournalisten keine entsprechenden Notebooks vorab für Tests zur Verfügung gestellt hat. Dafür besteht freilich keine Pflicht, doch anders als etwa ComputerBase, HardwareLuxx oder NotebookCheck konnte c't/heise online wie auch viele andere Medien rund um den Globus keines der raren Notebooks vorab über Hersteller ergattern. Gemäß ersten Reviews gibt die neue GPU ein gutes Bild ab, die Rechenleistung fällt allerdings mitunter hinter die der 13. Core-i-Generation zurück. Bei der Effizienz wiederum wird wenig verwunderlich der hauseigene Vorgänger geschlagen, nicht aber die Konkurrenz von AMD und Apple.

Ohne sofortige Verfügbarkeit von Seriengeräten im Handel, den anstehenden Jahresendfeiertagen und dem gesetzten Branchentermin CES Anfang Januar werden wir erst in der zweiten Januarhälfte selbst überprüfen können, wie es um Performance und Effizienz der Core-Ultra-100-Prozessoren bestellt ist. Dieser Zeitplan trifft selbstverständlich auch auf andere Medien zu, sodass Intel wohl ein paar Wochen Ruhe hat, bis eine größere Anzahl an unabhängigen Testberichten verfügbar ist.

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(mue)