Europol arbeitet an "verantwortlichem Einsatz" von KI für die Polizeiarbeit

Künstliche Intelligenz könnte bei der Polizeiarbeit helfen, meinen europäische Politiker. Europol erstellt dafür ein Rahmenwerk für die alltägliche Anwendung.

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(Bild: Europol)

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Der EU-Rat wünscht sich von Europol, Künstliche Intelligenz (KI) für die Analyse und die "operative Unterstützung" zu entwickeln und zu verwenden. Wie das in verantwortlicher Weise geschehen kann, ermittelt die europäische Polizeibehörde nun.

Dabei sei zu berücksichtigen, dass es in der Bevölkerung in Europa Bedenken gebe, wenn Polizeikräfte KI nutzten, heißt es in einer Europol-Mitteilung. 87 Prozent von 5500 in 30 Ländern befragten Bürgerinnen und Bürgern hätten aber auch gemeint, dass KI zum Schutz von Kindern und gefährdeten Gruppen eingesetzt werden sollte, auch dafür, um Kriminelle und kriminelle Organisationen aufzudecken. Gut 90 Prozent erwarten, dass die Polizei für ihren Einsatz von KI und die Folgen daraus Rechenschaft ablegen muss.

Der EU-Rat hatte Ende November 2020 einen Zehn-Punkte-Plan beschlossen, laut dem Europol das Potenzial technischer Innovationen für die nationalen Polizeiämter "und für sich" nutzbar machen sollte, auch mit KI. Daran sollte die "EU-Zentralstelle für Innovationen im Bereich der inneren Sicherheit" bei Europol sofort arbeiten.

Nun arbeiten im Projekt Accountability Principles for Artificial Intelligence (AP4AI) Europol zusammen unter anderem mit dem Centre of Excellence in Terrorism, Resilience, Intelligence and Organised Crime Research (CENTRIC) und dem Europol Innovation Lab zusammen, um ein sozialverträgliches Rahmenwerk und ein AI Accountability Framework zu erstellen. Die Projektpartner und Strafverfolgungsbeamte, Anwälte und Staatsanwälte, Experten für Datenschutz und Grundrechte sowie technische und Branchenexperten aus 28 Ländern erarbeiten dabei Grundsätze der Verantwortung für KI.

Das AI Accountability Framework soll in ein Toolkit fließen, das Praktikern helfen soll, die Verantwortlichkeitsprinzipien für verschiedene Anwendungen von KI und des maschinellen Lernens im Bereich der inneren Sicherheit konkret umzusetzen. Das Toolkit soll frei verfügbar sein und dazu beitragen, den Einsatz von KI-Tools für die innere Sicherheit auf rechenschaftspflichtige und transparente Weise im Einklang mit den Werten und Grundrechten der EU zu gewährleisten, wie es von Europol heißt.

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Experten wie der Mainzer Staatsrechtler Matthias Bäcker sehen den Einsatz von KI in der Polizeiarbeit kritisch. Wenn Ermittler mit Hilfe von KI in großen Datenbeständen Korrelationen entdecken wollen, müsse es dafür besonders strenge gesetzlich festgeschriebene Anforderungen geben, sagte Bäcker anlässlich des Programms "Polizei 2020", laut dem Informationssysteme vereinheitlicht werden sollen. In der EU wird derzeit an einer Verordnung für harmonisierte Regeln für Künstliche Intelligenz gearbeitet.

(anw)