Freitag: Telekom will T-Systems loswerden, Elon Musk soll den Amazonas verbinden

Telekom vor Abschied von T-Systems + Brasilien verhandelt mit SpaceX + "Grüne" Atomkraft + Vorratsdatenspeicherung illegal + Russischer Satellitenabschuss

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Telekom-Logo, dazu Text: FREITAG T-Systems, SpaceX, "Grüne" Atomkraft, Vorratsdatenspeicherung & Satellitenabschuss

(Bild: Deutsche Telekom/heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Nach jahrelangem Umbau und Tausenden Entlassungen prüft der Deutsche Telekom-Konzern verschiedene Szenarien für den Verkauf seiner IT-Tochter T-Systems. Zwei Großkunden könnten allerdings Probleme bereiten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

"Wir haben Wachstumspläne. Aber wir prüfen auch andere Optionen", sagte ein T-Systems-Sprecher. Die Telekom-Tochter, die IT-Dienste und Cloud-Services für Großkunden anbietet, bereitet dem Bonner Dax-Konzern seit einiger Zeit Sorgen. Ein jahrelanger Umbau, bei dem Tausende Mitarbeiter ihre Jobs verloren, brachte keine Trendwende. Zwar kommt die langwierige Neuaufstellung voran, Wachstumssparten wie Cybersecurity oder das Internet der Dinge wurden in eigenständige Gesellschaften übertragen, T-Systems schreibt aber weiter rote Zahlen. Die Konsequenz: Telekom plant den Abschied von ihrer Großkundensparte T-Systems.

Einen Abschied von der Verwüstung des Amazonas-Regenwaldes plant die brasilianische Regierung von Präsident Jair Bolsonaro nicht. Sie versucht aber seit einiger Zeit, der internationalen Kritik entgegenzuwirken, sie leiste mit ihrer Förderung des Bergbaus in geschützten Gebieten einem starken Anstieg der Abholzung im Amazonasgebiet Vorschub. Da kommt eine Initiative, Schulen und indigene Reservate in abgelegenen Gebieten mit dem Internet zu verbinden, gerade recht. Die dabei eingesetzten Satelliten könnten zudem bei der Erkennung von illegaler Abholzung im größten Regenwald der Erde helfen. Brasilien verhandelt mit SpaceX, um Starlink-Internet in den Amazonas zu bringen.

Während Brasilien damit ein paar Pluspunkte sammeln könnte, steht die Bundesrepublik offenbar vor einer politischen Niederlage. Denn die EU-Kommission hat ein Verfahren eingeleitet, in dem Kernkraft nur dann nicht als nachhaltig anerkannt werde, wenn 20 EU-Staaten mit Nein stimmen. Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht daher kaum noch eine Chance, die Einstufung von Atomenergie als "grüne" Technologie in der EU abzuwenden. Deutschland habe seinen Widerstand gegen diesen Ansatz zwar nicht aufgegeben, aber so Merkel: Die EU wird Atomkraft voraussichtlich als "grünes" Investment fördern.

Und eine weitere Niederlage muss Deutschland einstecken. Nach den hiesigen Vorschriften müssen Telekommunikationsanbieter Verbindungsdaten für zehn und Standortinformationen für vier Wochen ohne Verdacht aufbewahren und auf Anordnung hin an Ermittler herausgeben. Die Vorgaben sind auch im jüngst novellierten Telekommunikationsgesetz enthalten, aber aufgrund von Entscheidungen von nordrhein-westfälischen Verwaltungsgerichten ausgesetzt. Ein Gutachter des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) kommt nun in seinem Schlussantrag zu einem Ersuchen des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zu einem klaren Resümee: Die Deutsche Vorratsdatenspeicherung verstößt gegen EU-Recht.

Am Montag musste sich die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS vor Weltraumschrott in Sicherheit bringen. Sollten Trümmer die ISS treffen und Lecks verursachen, müsste die anwesende Crew den betroffenen Bereich abriegeln und sich in die Raumkapseln flüchten, um notfalls zu flüchten, hieß es. Schuld an dem Alarm waren nach dem russischen Test einer Anti-Satellitenrakete entstandene Trümmer. Auch Tage nach dem russischer Satellitenabschuss: Immer mehr Trümmer gezählt, Kritik hält an.

Auch noch wichtig:

(akn)