Musik: Umsatz mit Tonträgern wächst zum ersten Mal seit 20 Jahren

2021 ist der Umsatz durch Musikstreaming erneut gestiegen, um 18,5 Prozent. Sogar Tonträger konnten wieder zulegen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Der Musikmarkt hat weltweit im vergangenen Jahr 18,5 Prozent zugelegt. Laut dem Global Music Report des Weltverbandes International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) lag der Umsatz 2021 bei 25,9 Milliarden US-Dollar, 2020 waren es noch 21,6 Milliarden US-Dollar. Es ist das siebte Jahr in Folge, in dem der Musikmarkt gewachsen ist.

Wichtigster Umsatztreiber blieb der Markt für Musikstreaming, der vorrangig durch Abonnements Geld in die Kassen von Labels und Künstlern spielt: 47,3 Prozent der Gesamtumsätze des Musikmarkts wurden dem Global Music Report zufolge (pdf) mit Streaming-Abos umgesetzt, 17,7 Prozent mit werbefinanzierten Streams. Dazu gehören kostenlose Angebote von Streaming-Diensten wie Spotify. Der Umsatz mit Musikstreaming insgesamt stieg von 13,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf 16,9 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr.

Eine kleine Überraschung findet sich am anderen Ende des Spektrums: Erstmals seit 2000 ist 2021 der Teilmarkt für Tonträger wieder gewachsen. Im vergangenen Jahr wurden 4,3 Milliarden US-Dollar mit CDs und Schallplatten umgesetzt, 2021 waren es 5 Milliarden. Die IFPI begründet das mit dem sich von der Coronapandemie erholenden Retail-Markt und gestiegenem Interesse an Schallplatten in Asien. Untermauert werden die Zahlen von einer Erhebung der Recording Industry Association of America (RIAA), die 2021 einen Anstieg der CD-Verkaufszahlen in den USA feststellte.

Musikstreaming dominiert den Markt weiterhin. Tonträger verloren zwar an Marktanteil, konnten ihre Gesamtumsatz im vergangenen Jahr aber dennoch steigern.

(Bild: IFPI)

Der Marktanteil physischer Tonträger ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des starken Wachstums des Streaming-Marktes dennoch gesunken – von 19,5 auf 19,2 Prozent. Eine immer geringere Rolle spielen außerdem Musik-Downloads, deren Marktanteil um 1,5 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent einbrach.

Der wichtigste Markt für die Musikindustrie bleibt Europa mit einem Umsatzanteil von 30 Prozent. Die größten Musikmärkte innerhalb Europas waren laut dem Global Music Report das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich – nur in den USA und in Japan wurde mit Musik mehr Umsatz erzielt.

Besonders großes Wachstum verzeichnete die IFPI im vergangenen Jahr in Lateinamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika, wo die Musikindustrie im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs von 35 Prozent verzeichnete. Auch die USA und Kanada wuchsen mit einem Umsatzzuwachs von 22 Prozent vergleichsweise stark.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Als erfolgreichsten Künstler des vergangenen Jahres nennt der Musik-Weltverband die südkoreanische Boy-Band BTS, der Taylor Swift und Adele folgen. In den Top 10 finden sich außerdem Ed Sheeran, Billie Eilish und Justin Bieber. Erfolgreichstes Album 2021 war Adeles "30".

(dahe)