Chinesischer humanoider Roboter: Kepler will Forerunner noch 2024 anbieten

Der Kepler Forerunner ist ein humanoider Roboter, der technisch schon weit fortgeschritten ist. Er steht kurz vor der Serienreife.

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(Bild: Kepler)

Lesezeit: 3 Min.

Das chinesische Robotik-Unternehmen Kepler Exploration Robot Company hat mit dem Kepler Forerunner einen humanoiden Roboter hergestellt, dessen Fähigkeiten sich etwa auf dem Niveau von Teslas Optimus Bot bewegen. Auch der anvisierte Preis für den Roboter liegt nahe bei dem, der später für den Optimus Bot gelten soll. Etwas teurer ist er aber schon: statt 20.000 US-Dollar soll der Kepler Forerunner etwa 30.000 Dollar kosten.

Offiziell vorgestellt worden ist der Kepler Forerunner noch nicht. Einige technische Daten sowie einige seiner Fähigkeiten sind allerdings schon bekannt.

Der humanoide Forerunner-Roboter ist 1,78 m groß und wiegt 85 kg. Der Körper mit seinen Armen und Beinen lässt Bewegungen in 40 Freiheitsgraden zu. Allein zwölf davon gehen auf das Konto der fünf-fingrigen Hände, die für mehr als nur das Tragen hoher Lasten geeignet sind. Sie sollen in der Lage sein, Gegenstände zu ertasten und sanft zu greifen, heißt es von Kepler. Wie hoch die Traglast des Roboters ist, verrät das Unternehmen bisher nicht.

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Der Forerunner kann bereits laufen, in komplexen Umgebungen navigieren und Hindernissen ausweichen. Kepler hat dazu spezielle Planetenrollenantriebe entwickelt, die in den Beinen als auch in den Armen zum Einsatz kommen. Sie liefern bis zu 8000 N an Schubkraft.

Damit ausgestattete Aktuatoren sind in den Ellenbogen-, Knie- und Fußgelenken eingebaut. Sie sollen gegenüber herkömmlichen Aktuatoren einige Vorteile aufweisen. So lassen sich die Motoren etwa präzise ansteuern, entwickeln eine hohe Kraft bei zugleich schneller Reaktionsfähigkeit. In den Schultern- und Hüftgelenken des Forerunners kommen dagegen spezielle Drehantriebe zum Einsatz, die ein Drehmoment von 200 Nm liefern.

Im Kopf des Forerunners befinden sich einige Sensoren, darunter etwa eine Weitwinkel-Binokular-Kamera, eine Fernfeld-Anordnung von vier Mikrofonen, Beschleunigungsmesser sowie ein Attitude and Heading Reference System (AHRS), ein Lage- und Kursreferenzsystem. Ferner hat Kepler dem Roboter ein Modul zur synthetischen Sprachausgabe spendiert. Darüber und über stereophone Lautsprecher soll der Roboter mit Menschen in natürlicher Sprache kommunizieren können.

Die Daten, die die Sensoren liefern, werden über ein von Kepler entwickeltes KI-System mit der Bezeichnung Nebula verarbeitet. Es ermöglicht dem Forerunner, sich in komplexen Umgebungen und unebenem Gelände zu bewegen und zurechtzufinden. Er soll damit ebenfalls in der Lage sein, Hindernissen selbstständig auszuweichen.

Kepler positioniert den Forerunner jedoch nicht explizit als Allzweckroboter, wie es etwa Tesla macht. Das Robotikunternehmen will mehrere Versionen des Forerunners für unterschiedliche Einsatzgebiete anbieten, etwa für die Fertigung, Inspektion, risikobehaftete Aufgaben sowie Arbeiten im Freien. So könnte er etwa am Fließband arbeiten oder Kommissionier- und Sortieraufgaben übernehmen. Dass das Sortieren, ähnlich wie bei Teslas Optimus Bot bereits funktioniert, zeigt Kepler in einem Video.

Kepler ist von dem Entwicklungsstand des Forerunner-Roboters so überzeugt, dass bereits im dritten Quartal 2024 die Produktion und der Verkauf anlaufen sollen.

(olb)