zurück zum Artikel

Linux-Kernel: Version 6.0 hat Lebensende erreicht

Dirk Knop

(Bild: heise online)

Mit der Veröffentlichung des Kernels 6.0.19 hat der 6.0er-Zweig bereits das End-of-Life erreicht. Das hat Greg Kroah-Hartman bei der Veröffentlichung betont.

Linux 6.0.19 ist der letzte Kernel des 6.0er-Entwicklungszweiges, hat Greg Kroah-Hartman erklärt. Alle Nutzerinnen und Nutzer von Linux 6.0 sollten jetzt auf den 6.1er-Zweig umsteigen, empfiehlt der prominente Linux-Entwickler in der Ankündigung der aktualisierten Fassung.

Damit folgt das Ende des Entwicklungszweiges nur rund drei Monate nach der Veröffentlichung der ersten 6.0er-Version [1]. Diese brachte lediglich wenige Änderungen gegenüber dem Kernel 5.19 und hätte laut Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels und Koordinator von dessen Entwicklung, ebenso gut die Nummer 5.20 erhalten können. Ihm seien lediglich die Finger und Zehen zum Mitzählen ausgegangen, scherzte er dazu.

Im Review-Prozess der 6.0.19er-Kernels [2] sprach Kroah-Hartman von 148 Patches, die seit der Vorversion eingeflossen sind. Zum Release haben die Entwickler 182 Dateien verändert [3], wobei es 2178 Ergänzungen und 1141 Löschungen gab – von letzteren jeweils eine weniger, als noch der 6.0.19-rc1-Kernel mitbrachte. Das Changelog listet alle Korrekturen [4] detailliert auf. Es fällt jedoch keine als besonders schwerwiegend auf.

Der Umstieg auf den Kernel 6.1 liegt aufgrund des End-of-Life nahe. Der Kernel 6.1 soll eigentlich Langzeit-Unterstützung [5] (LTS, Long Term Support) erhalten, konkret schweigt sich Kroah-Hartman offenbar zu dem offiziellen Status diesbezüglich aus.

Zu Weihnachten hat Linus Torvalds den Release Candidate 1 des kommenden Kernels 6.2 freigegeben. Es soll ein großes Release werden, zumindest mit deutlich umfangreicheren Änderungen, als sie Linux-6.1 mitbrachte, erläutert Torvalds in der Ankündigung [6]. Rund 13.500 Commits von etwa 1.800 Entwicklern habe er einfließen lassen. Der Kernel 6.2 soll aller Voraussicht nach gegen Mitte Februar als finale Version erscheinen. So lange sollten Kernel-6.0-User jedoch nicht warten, da etwa potenzielle Sicherheitslücken in dem Kernel bis dahin nicht mehr behoben werden.

(dmk [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-7461044

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Auf-5-19-folgt-6-0-Neuer-Linuxkernel-freigegeben-7282799.html
[2] https://lore.kernel.org/lkml/Y78GafBrQyywPXJE@spud/T/
[3] https://lwn.net/Articles/919792/
[4] https://cdn.kernel.org/pub/linux/kernel/v6.x/ChangeLog-6.0.19
[5] https://www.heise.de/news/Linux-6-1-als-naechster-Langzeit-Kernel-erschienen-7393140.html
[6] https://lore.kernel.org/lkml/CAHk-=wgf929uGOVpiWALPyC7pv_9KbwB2EAvQ3C4woshZZ5zqQ@mail.gmail.com/T/#u
[7] mailto:dmk@heise.de