Zeiten ändern sich: Microsoft hilft bei Linux-Installation

Die "Linux ist Krebs"-Zeiten sind bei Microsoft schon lange vorbei. Nun hat der Softwarekonzern sogar eine Anleitung für die Linux-Installation publiziert.

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New,York,,Ny,Usa,-,September,8,,2017:,Bill,Gates

Welches Linux würde er installieren?

(Bild: lev radin/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Softwarekonzern Microsoft hat eine Anleitung veröffentlicht, wie Nutzer das quelloffene Betriebssystem Linux installieren können. Das Unternehmen empfiehlt dabei drei Wege, an Linux zu kommen: über das Windows-eigene Windows Subsystem for Linux (WSL), virtualisiert in der Cloud oder "Bare metal", also die direkte Installation auf dem Rechner.

Nutzern aus der Windows-Welt, die erste Schritte in Linux machen wollen, rät Microsoft zum WSL, das in Version 2 eine Virtualisierungsumgebung für Linux bildet. Business-Usern empfiehlt Microsoft die Virtualisierung über Azure. Wer Linux aber als primäres OS wolle und auch bereit zum Verzicht auf manche Windows-Tools sei, könne zum USB-Stick greifen, sich ein Linux-Image darauf kopieren und zur Installation schreiten. Die Anleitung umfasst die wesentlichen Schritte für die Installationswege, gibt ein paar Hinweise für die Distributions-Auswahl, die Einrichtung und erste Schritte danach.

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Mit dieser Anleitung hat Microsoft für einige Schmunzler in der Open-Source-Welt gesorgt. Überraschend ist es an sich aber nicht – die Zeiten, in denen man in Redmond quelloffene Software für den Untergang des Abendlandes und seiner Eigentumsordnung hielt, sind vorbei. Das einst von Steve Ballmer als "Krebs" verteufelte Linux etwa ist längst Bestandteil der Strategie. 2016 wurde Version 1 des Windows Subsystem für Linux vorgestellt, anders als die spätere Version 2 zunächst nur eine Kompatibilitätsschicht, die Linux- auf Windows-Systemaufrufe abbildet. Das eigene, proprietäre Betriebssystem Windows scheint auch nach und nach an Bedeutung zu verlieren – in der Cloud betriebene Abodienste, die man sich per Browser im Grunde auf ein beliebiges OS holen kann, dürften eher das Geschäft der Zukunft sein.

(axk)