Mozilla-Jahresbericht: Umsatz so stabil wie die Abhängigkeit von Google

Mozilla blickt auf den aktuellen Stand neuer und altbewährter Produkte, gibt Einblicke in politische Aktivitäten sowie Finanzen und investiert in die Zukunft.

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(Bild: Mozilla)

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Die Mozilla Foundation hat ihren Rechenschaftsbericht 2021 sowie Finanzinformationen für das Jahr 2020 vorgelegt. Demnach wurde der 2020 gestartete VPN-Dienst auf neun weitere Länder ausgedehnt, was innerhalb eines Jahres zu einem Umsatzanstieg von 450 Prozent führte. Eine weitere Neuerung von Mozilla war 2021 die Einführung von Firefox Relay Premium, um Abonnenten kostenpflichtig unbegrenzt viele E-Mail-Aliase anzubieten.

Für die Zukunft will Mozilla weiter in Firefox, Mozilla VPN, und seinen Lesezeichen-Dienst Pocket investieren, die nach eigenen Angaben von rund 100 Millionen Menschen genutzt werden. Außerdem soll "qualitativ hochwertige Werbung" durch von Mozilla als vertrauenswürdig eingestufte Partner geboten werden.

Neben dem Bericht zum aktuellen Stand legt Mozilla auch Angaben über Einkünfte und Ausgaben für 2020 offen. Demnach hat Mozilla im Jahr 2002 knapp 497 Millionen US-Dollar eingenommen bei Gesamtkosten von knapp 439 Millionen US-Dollar. Um Kosten zu senken, hatte Mozilla 2020 zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Der größte Teil der Einnahmen sind Beteiligungen an Werbeeinnahmen von Google, das die Standardsuchmaschine im Browser ist. Mozilla hatte den Vertrag mit Google Ende 2020 um drei weitere Jahre verlängert.

Mozilla baut die eigenen kostenpflichtigen Angebote aus, um sich langfristig unabhängiger von Google zu machen. Die Einnahmen aus Abonnements und eigenem Werbegeschäft stiegen von rund 14 Millionen US-Dollar (2019) auf nunmehr knapp 25 Millionen US-Dollar. Für das laufende Jahr 2021 will Mozilla den Umsatz der eigenen Angebote um 150 Prozent auf einen Umsatzanteil von 14 Prozent steigern. Für 2021 rechnet die Stiftung mit Einnahmen von über einer halben Milliarde US-Dollar.

Mit 7,5 Millionen US-Dollar hat Mozilla 2021 Menschen und Projekte für "mehr Gesundheit im Internet" unterstützt. Darin enthalten waren auch Zuschüsse und Stipendien für Technologen und Forscher, die sich mit "Themen wie der Verbreitung von Desinformation in sozialen Medien und der Notwendigkeit des Aufbaus von Open-Source-Datensätzen befassen". 4,7 Millionen US-Dollar investierte die Stiftung in Lobbyarbeit und Kampagnen für Datenschutz und Aufklärung über politische Werbung.

(mack)