Nach Katz-und-Maus-Spiel mit Apple: Automattic kauft Multi-Messaging-App Beeper

Vor wenigen Monaten war Beeper in aller Munde, der Messenger versuchte iMessage auf Android zu bringen – erfolglos. Nun gehört die Firma zu Automattic.

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Zwei Ansichten der Beeper-App

(Bild: Beeper)

Lesezeit: 2 Min.

Mit Automattic hat das Unternehmen hinter der beliebten Blogging-Plattform Wordpress.com jetzt Beeper übernommen. Die Messaging-Plattform hat sich Ende des vergangenen Jahres ein Katz-und-Maus-Spiel mit Apple geliefert und per Reverse Engineering ins iMessage-Protokoll eingeklinkt, um eine direkte Kommunikation mit Android-Geräten zu ermöglichen. Letztlich hat Beeper dabei den Kürzeren gezogen, Apple hat die unterschiedlichsten Vorgehensweisen von Beeper ausgebremst und alle Umgehungsversuche blockiert. Automattic verliert dazu nun kein Wort und kündigt stattdessen eine vollständige Zusammenführung von Beeper mit der vor wenigen Monaten übernommenen Messenger-App Texts an.

Beeper entwickelt einen All-in-One-Messenger, über den 14 Chatdienste kombiniert werden. In einer einzigen Anwendung können damit Nachrichten im Facebook Messenger, in Signal, Telegram und Whatsapp, aber auch Direktnachrichten in Instagram, LinkedIn, X/Twitter sowie Chats in Discord und Slack empfangen und beantwortet werden. Die Anwendung ist für Android, iOS, macOS, Windows, Linux und ChromeOS verfügbar. Damit kann sie auf mehr Geräten benutzt werden als Texts, das ähnliche Funktionen in einer Software für Windows bündelt. Beide sollen jetzt unter dem bekannteren Namen Beeper vereint werden. Insgesamt hat Automattic mit Beeper 27 Angestellte übernommen und dafür laut Bloomberg 125 Millionen US-Dollar bezahlt.

Im Rahmen der Übernahme wird Beeper-Chef Eric Migicovsky bei Automattic die Verantwortung fürs Messaging übernehmen. Der umtriebige Ingenieur war erstmals als Gründer der Smartwatch-Firma Pebble bekannt geworden. Für Automattic stellt die Übernahme erneut eine Erweiterung des Portfolios um eine durchaus bekannte Marke dar. Dem Unternehmen gehören neben Wordpress.com die Buchkritik-Seite Longreads, die Blogging-Plattform Tumblr, die Podcast-App Pocket Casts, der Avatar-Dienst Gravatar, die Webanalyse-Plattform Parse.ly und verschiedene bekannte Wordpress-Plugins. Mit Beeper und Texts.com will die Firma nun für "mehr Menschen das Versprechen offener Webdienste" einlösen.

(mho)