Neuromorpher Supercomputer SpiNNaker 2 in der Cloud mietbar

SpiNNcloud Systems bietet Zugriff auf bis zu 656.640 sparsame CPU-Kerne mit Beschleunigern, die bis zu 0,3 Trillionen Operationen pro Sekunde berechnen.

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Mehrere Boards mit SpiNNaker-2-Chips in einem Gehäuse.

Mehrere Boards mit SpiNNaker-2-Chips in einem Gehäuse.

(Bild: SpiNNcloud Systems)

Update
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Seit 2018 läuft an der Uni Manchester der neuromorphe Superrechner SpiNNaker mit über einer Million ARM-Kerne. Nun kündigt die Dresdner Firma SpiNNcloud Systems an, dass Forscher und Entwickler Zugriff auf das verbesserte System SpiNNaker 2 bekommen können.

Die Spiking Neural Network Architecture (SpiNNaker) imitiert die Funktionsweise vernetzter Neuronen. Das System, das federführend vom ARM-Mitentwickler Prof. Steven Furber ersonnen wurde, dient zur Erforschung neuromorphen Rechnens.

SpiNNaker 2 verspricht deutlich höhere Rechenleistung durch bessere Chips, weiterhin auf Basis sparsamer ARM-Kerne. Jeder Chip enthält 152 Kerne mit mehreren Beschleunigern. Ein SpiNNaker-2-Board vereint 48 dieser Chips, beherbergt also 7296 leistungsfähig vernetzte Rechenkerne.

[Update:] Ein Rack fasst 90 SpiNNaker-2-Boards und kommt dann auf 656.640 Kerne. Bis zu 16 Racks lassen sich zu einem System mit 10.506.240 Kernen zusammenschalten, die laut Anbieter pro Sekunde zusammen bis zu 0,3 Exa-Operationen verarbeiten.

Zu den ersten Kunden gehören die Sandia National Laboratories, die Technische Universität München sowie die Universität Göttingen.

Laut SpiNNcloud Systems eignen sich die SpiNNaker-2-Technik unter anderem für Anwendungen in der Medikamentenforschung, für Quantentechnik und Smart Cities. Software zur Programmierung steht in einem GitLab-Repository bereit.

Ebenfalls in den Sandia National Laboratories soll das von Intel gebaute neuromorphe System Hala Point zum Einsatz kommen, in dem Chips vom Typ Loihi 2 rechnen. Laut Intel schafft es 20 Peta-Ops und ist ebenfalls besonders energieeffizient. Intel nennt 15 Tops pro Watt bei der Verarbeitung von 8-Bit-Werten. Laut Intel ist Hala Point ähnlich leistungsfähig wie das Gehirn einer Eule, aber solche Vergleiche hinken nach Ansicht mancher Experten.

(ciw)