OM System OM-1: Spiegellose Systemkamera mit 50 Bildern pro Sekunde

Die OM-1 ist die erste Kamera, die unter dem Namen OM System auf den Markt kommt. Der Name Olympus ist Geschichte, die technischen Daten sind vielversprechend.

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Die OM System OM-1

(Bild: OM System)

Lesezeit: 4 Min.

Olympus-Erbe OM Digital Solution hat die erste spiegellose Systemkamera unter dem neuen Markennamen OM System angekündigt. Die OM-1 gehört wie erwartet zum Micro-Four-Thirds-Standard und positioniert sich hier als Topmodell. Sie knüpft dabei mehr oder weniger nahtlos an die letzten hochwertigen Olympus-Modelle OM-D E-M1 III und E-M1X an und richtet sich entsprechend an ambitionierte beziehungsweise (semi-)professionelle Wildlife- und Actionfotografen. Ihr Gehäuse mit dem großen Griffwulst und dem aufgesetzten "Sucherkasten" ist eher bulliger, einen integrierten Hochformatgriff wie die E-M1X besitzt es allerdings nicht.

Eine der wichtigsten Neuerungen im Vergleich zu den beiden Vorgängerinnen findet sich im elektronischen Sucher, der nun eine hohe Auflösung von 5,7 statt von 2,36 Megapixeln bietet. Damit zieht das OM-System-Modell auch mit den hochwertigen Vollformat-Spiegellosen wie der Canon EOS R5 gleich. Das OM-1-Modell arbeitet laut Hersteller mit Bildwiederholfrequenz von 120 Bildern pro Sekunde (B/s).

OM System OM-1 in Bildern (5 Bilder)

Die OM System OM-1 ist die erste Kamera des Olympus-Erben OM Digital Solutions, die ohne den traditionsreichen Markennamen auskommen muss. Dabei knüpft das Modell nahtlos an die Olympus OM-D E-M1 III an. Wie diese gehört sie zur Micro-Four-Thirds-Familie. Herzstück ist ein Four-Thirds-Chip mit einer Auflösung von 20 Megapixeln.
(Bild: OM System)

Auch beim Sensor gibt es Neuigkeiten: Zwar bleibt es beim Four-Thirds-Format (17,4 × 13 Millimeter), der 5-Achsen-Stabilisierung sowie bei einer Auflösung von 20 Megapixeln. Allerdings handelt es sich nun um ein rückwärtig beleuchtetes, gestacktes Modell. Die Fotodioden sitzen also über der Metallverdrahtung des Chips direkt unter dem Farbfilter, dazu gibt es eine weitere Ebene in Form eines DRAMs. Das soll nicht nur die Lichtausbeute erhöhen, sondern auch die Datenverarbeitung beschleunigen. Tatsächlich liegt der Schwerpunkt der OM-1 wie bei den Vorgängern auf Geschwindigkeit. So erreicht die OM-1 mit mechanischem Verschluss eine Serienbildrate von 10 B/s.

Mit elektronischem Verschluss steigt diese aber laut Hersteller auf bis zu 50 B/s – inklusive Autofokusverfolgung. Damit gehört die Micro-Four-Thirds-Kamera zu einer der schnellsten Modelle überhaupt. Ohne Tracking erreicht die OM-1 eine Serienbildrate von bis zu 120 B/s. Videos zeichnet sie in 4k-Auflösung von 4096 × 2160 Pixeln mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf.

Das Autofokussystem, das Phasen- und Kontrastmethode kombiniert, hat an Fokuspunkten zugelegt und kommt nun auf 1053 Punkte. Eine Motiverkennung für Autos, Flugzeuge, Hunde oder Vögel soll die Verfolgung noch einfacher machen. Um die ganzen Daten möglichst schnell wegzuschreiben, bietet die Kamera zwei Kartenslots, die SD-Karten mit UHS-II-Technik unterstützen.

Die OM-1 bietet Platz für zwei SD-Karten mit UHS-II-Technik.

(Bild: OM System)

Das Gehäuse der OM-1 ist staubdicht und spritzwassergeschützt nach IP53-Norm. Außerdem besitzt es einen neuen Akku (BLX-1), der bis zu 520 Aufnahmen mit einer Ladung schaffen soll. Dazu kann die OM-1 via USB mit Strom versorgt werden. Die OM-D E-M5 III kam mit ihrem BLH-1-Akku nur auf 420 Aufnahmen. Mit einem Gewicht von etwa 600 Gramm ist die OM-1 sicher keine Feder, viele aktuelle Vollformatmodelle sind nicht sehr viel schwerer. So wiegt beispielsweise die Canon EOS R6 nur etwa 100 Gramm mehr.

Die technischen Daten der OM System OM-1 lesen sich insgesamt vielversprechend. Vor allem mit der hohen Serienbildgeschwindigkeit kann sie sich klar von Konkurrenten absetzen. Mit dem Preis von knapp 2200 Euro, mit dem sie im März im Handel starten will, ist sie nicht gerade günstig. Im Gegenteil: Der Hersteller ruft das auf, was auch Sony, Canon und Nikon für ihre Vollformatmodelle verlangen.

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