Paypal mit unerwartetem Wachstum, Chef kündigt Rücktritt an

Trotz weltwirtschaftlichem Druck ist Paypal weiter gefragt als Bezahldienst. Transaktionsvolumen, Umsätze und Gewinne steigen. Auch die Prognose ist positiv.

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PayPal-Schild

(Bild: @francois CC-BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Der Online-Bezahldienst Paypal ist zum Jahresende trotz Inflations- und Rezessionssorgen deutlich gewachsen. Umsatz, Betriebs- und Nettogewinn sind Ende 2022 nochmals angestiegen und haben die Erwartungen der Wall-Street-Experten übertroffen. Auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr überraschte positiv. Das kam bei Anlegern gut an, die Aktie machte nachbörslich kurzzeitig einen Kurssprung um über fünf Prozent, fiel dann aber wieder zurück auf das Niveau des Vortages.

Im vierten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 7,4 Milliarden US-Dollar, wie die ehemalige Ebay-Tochter am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Betriebsgewinn ist Ende 2022 gegenüber dem Vorjahr sogar um 18 Prozent gewachsen auf 1,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte im selben Zeitraum um 15 Prozent auf 921 Millionen Dollar zu.

Im gesamten letzten Jahr setzte Paypal 27,2 Milliarden Dollar um, ein Plus von acht Prozent gegenüber 2021. Der Betriebsgewinn ging im Jahresabstand allerdings um 10 Prozent zurück und fiel auf 3,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn pro Aktie ist 2022 sogar um 41 Prozent zurückgegangen. Paypal verweist darauf, dass die Ergebnisse bei gleichbleibenden Wechselkursen um zwei bis vier Prozent besser ausgefallen wären.

Trotz makroökonomischen Drucks und gestiegener Inflation haben die Kunden Paypal weiter stark genutzt. Die mit Paypal durchgeführten Transaktionen haben sich im letzten Quartal auf 357,4 Milliarden Dollar aufsummiert. Das sind fünf Prozent mehr als Ende 2021, als ein schwaches Schlussquartal den Aktienkurs Paypals einknicken ließ. Für das laufende erste Quartal erwartet Paypal einen Umsatzanstieg um 7,5 Prozent, aber im Gegensatz zu vorherigen Geschäftsberichten verzichtet Paypal auf eine Prognose des Jahresumsatzes.

Zeitgleich gab Paypal den Rücktritt von Präsident und CEO Dan Schulman zum Jahresende bekannt. Wer ihm nachfolgen werde, sei noch unklar. Schulman besetzt den Spitzenposten seit Paypals Abspaltung von der Online-Handelsplattform Ebay im Jahr 2015. Er soll weiter einen Sitz im Verwaltungsrat behalten, der dem Vorstand übergeordnet ist.

Vergangene Woche hatte Paypal bekannt gegeben, angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds die Belegschaft um rund sieben Prozent zu kürzen, 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen. Etliche Unternehmen der Technologiebranche – darunter die Facebook-Mutter Meta, der Google-Konzern Alphabet, Amazon und Twitter – beschlossen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits größere Kündigungsrunden.

(fds)