Signal: Verschlüsselte Gruppenanrufe mit bis zu 40 Teilnehmern möglich

Der Messengerdienst Signal hat eine Funktion entwickelt, die es seinen Nutzern ermöglicht Gruppenanrufe mit bis zu 40 Teilnehmern zu tätigen.

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Signal

(Bild: Daniel Constante/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Der Messengerdienst Signal erweitert seine Funktion für Ende-zu-Ende-verschlüsselte Gruppenanrufe. Anwenderinnen und Anwendern können mit bis zu 40 Teilnehmern gleichzeitig telefonieren. Dabei sendet jeder Teilnehmer Audio- und Videodaten verschlüsselt an einen Server. Von dort aus werden die Daten – ohne dass sie zuvor verändert oder angesehen werden – an die anderen Gesprächsteilnehmer weitergeleitet.

Wie Signal in einem Blogbeitrag schreibt, hatte es für die Erweiterung seiner Gruppenanrufsfunktion aus verschiedenen Architekturen die der "selektiven Weiterleitung" ausgewählt, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sowie die Skalierbarkeit auf viele Personen ermöglicht. Für sein Vorhaben hatte Signal zudem bereits einige SFUs (Selective Forwarding Units) getestet, allerdings waren diese auf höchstens acht Teilnehmer ausgelegt.

Schaubild zur erweiterten Gruppenanruffunktion von Signal

(Bild: Signal)

Für die Skalierung auf mehr Teilnehmer entwickelte Signal eine neue SFU in der Programmiersprache Rust, die auf den WebRTC-Protokollen (Web-Echtzeitkommunikation) ICE, SRTP, transport-cc und googcc basiert. Der Code für Signal steht unter GPLv3-Lizenz auf Github zur Verfügung.

Der schwierigste Teil bei den SFUs ist laut Signal die Weiterleitung der richtigen Videoauflösungen an die anderen Gesprächsteilnehmer, da sich die Netzwerkbedingungen ständig ändern und dadurch schwer zu ermitteln seien. Wenn die SFU zu viel sendet, verzögere sich die Übertragung. Wenn die SFU zu wenig Daten sendet, würde sich die Qualität verschlechtern. Für eine möglichst passende Übertragung der Bilddaten kombiniert Signal eigenen Angaben zufolge mehrere Techniken, die unter anderem das Umschalten zwischen den verschiedenen Videoauflösungen ermöglichen oder eine, die die zur Übertragung notwendige Datenmenge auswählt.

Eine Funktion für verschlüsselte Gruppenanrufe stellt Signal bereits seit einem Jahr zur Verfügung. Diese war jedoch auf höchstens fünf Personen beschränkt. Laut Signals Gründer und Geschäftsführer, Moxie Marlinspike, sei die Erweiterung der Gruppenanrufe "schwierig und kostspielig" gewesen.

Siehe dazu auch:

(mack)