Flugzeug verliert Rumpfteil: US-Luftfahrtaufsicht ermittelt gegen Boeing

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat offizielle Ermittlungen aufgenommen, um zu klären, wie ein Boeing-Flugzeug während des Flugs ein Kabinenteil verlieren konnte.

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Boeing defekt

(Bild: NTSB)

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Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat offizielle Ermittlungen gegen den Flugzeughersteller Boeing eingeleitet. Es hätte nie passieren dürfen, dass ein Flugzeug während des Flugs einen Teil des Rumpfes verliert, teilte die FAA mit. Nun will die Behörde untersuchen, ob Boeing während der Herstellung des Flugzeugs des Modells 737 Max 9 nicht sorgfältig genug sichergestellt habe, dass das Flugzeug den Vorschriften entspricht.

Das Flugzeug mit dem fehlenden Teil von außen.

(Bild: NTSB)

Am Freitag voriger Woche hatte sich kurz nach dem Start eines Flugs von Alaska Airlines plötzlich ein Fensterteil gelöst und war davongeflogen. Der Sitz direkt neben dem Fenster sei unbesetzt gewesen, aber ein Jugendlicher auf dem Mittelsitz habe Prellungen vom plötzlichen Druckabfall davongetragen. Letztlich wurde niemand schwer verletzt.

Kurz darauf verhängte die FAA ein Startverbot für 171 Exemplare vom Typ Boeing 737 Max 9. Es seien sofortige Inspektionen der betreffenden Flugzeugteile nötig. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) untersucht den konkreten Vorfall. Boeing versicherte, den NTSB bei den Untersuchungen zu unterstützen. Die FAA hatte von Boeing verlangt, den Flugzeuggesellschaften, die betreffende Flugzeuge besitzen, bei der Inspektion zu helfen. Die FAA betont, die Sicherheit der Passagiere geht vor, davon hänge der Zeitplan ab, wann die Flugzeuge wieder abheben dürfen.

Bei dem Bauteil, das dem Flugzeug verloren ging, soll es sich um einen "Plug" handeln für eine Stelle des Flugzeugs, an der eine Öffnung für einen zusätzlichen Notausgang vorgesehen ist. Da keine US-amerikanische Fluggesellschaft eine solche Konfiguration nutzt, werde die Öffnung stets mit einem Plug verschlossen, der nicht von Hand geöffnet werden kann, hieß es in Medienberichten. Der Plug sollte also fest mit dem Rest des Rumpfes verbunden sein – warum er sich im Flug gelöst hat, ist weiterhin unklar.

(anw)