Vision Pro Developer Labs: Nachfrage angeblich geringer als erwartet

Apple lädt in 6 Städten der Welt zum Arbeiten an der Vision Pro ein – inklusive Beistand von Experten. Wie es nun heißt, kommen aber recht wenige.

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Mann mit Vision Pro

Mann mit Vision Pro.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Das Mixed-Reality-Headset Vision Pro ist Apples erste große neue Produktkategorie seit der Apple Watch. Und dafür braucht es möglichst viele Entwickler: Deshalb rührt Apple seit Wochen die Werbetrommel, veröffentlicht Betaversionen des Betriebssystems visionOS und Simulatoren für den Mac, gibt Testgeräte an Developer heraus – und lädt seit Kurzem zu betreutem Programmieren an sechs Standorten weltweit. Doch diese Vision Pro Developer Labs scheinen weniger beliebt zu sein als gedacht: Das berichtet der bekannte Bloomberg-Journalist Mark Gurman, der gute Kontakte ins Innere von Apple hat.

"Ich habe bislang gehört, dass die Vision-Pro-Entwicklerlabore (zum Testen von Anwendungen auf tatsächlicher Hardware) bislang unterbesetzt sind – mit einer geringen Anzahl von Entwicklern", schrieb er am Mittwoch auf X. Was der Grund dafür sein könnte, bleibt jedoch im Dunkeln. Gurman selbst hat vernommen, dass einige Devs kritisieren, wo die Vision Pro Developer Labs stattfinden, so gibt es in den USA etwa nur einen einzigen Ort. "Einige Entwickler betonen, dass [Apple] keine Sessions an der Ostküste anbietet und Cupertino die einzige Option für die gesamten USA ist." Hinzu kommt, dass Apple die Veranstaltungen zwar gratis abhält, aber keine Reise- und/oder Hotelkosten trägt. Offenbar scheut mancher Entwickler diese Kosten.

Apple bietet seine Entwicklerlabore für das Headset neben Cupertino auch in London, Shanghai, Tokio, München und Singapur an. Andere Orte werden nicht offeriert. Zudem gibt es spezifische Voraussetzungen für eine Teilnahme: "Lab-Termine sind für aktuelle Mitglieder des Apple Developer Program oder des Apple Developer Enterprise Program verfügbar, die mindestens 18 Jahre alt sind. Sie müssen eine neue visionOS-App in aktiver Entwicklung oder eine bestehende iPadOS- oder iOS-App haben", schreibt der Konzern dazu.

Es ist auch denkbar, dass mancher Developer zunächst abwarten will, wie die Marktentwicklung ist – oder schlicht noch keine Zeit dazu hatte, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Die Vision Pro selbst soll Anfang 2024 auf den Markt kommen, zunächst in den USA, später dann in anderen Weltregionen. Aufgrund des hohen Preises von mindestens 3500 US-Dollar – in Europa werden eher 4000 Euro erwartet – könnte die Zielgruppe für Apps anfangs recht klein bleiben. Angeblich sollen im ersten Jahr vom exklusiven Fertiger des Headsets, Luxshare, weniger als 400.000 Einheiten produziert werden. Das liegt vor allem an der hohen Komplexität der Hardware mit einem Dutzend Kameras, hochauflösenden Mikro-OLED-Displays und zahlreichen Sensoren, das manchem Analysten als kompliziertesten Consumer-Gerät aller Zeiten gilt.

Unklar ist noch, wie viele Entwickler sich für das Ausleihen eines Vision Pro Developer Kits entschieden haben – und wie viele Geräte Apple überhaupt zur Verfügung hat. Das Angebot wurde zeitgleich mit dem Beginn der Developer Labs gestartet. Apple macht hier zahlreiche Vorgaben, so dürfen nur der Besteller und dessen "autorisierte Entwickler" das Gerät überhaupt sehen, sonst muss es weggeschlossen bleiben. Wie bei den Developer Labs erhält man auch eine direkte Betreuung durch Apple.

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(bsc)