Web-Tipps: Rätselseiten und Weltraumschrott

Diese Web-Tipps liefern Rätselspaß beim Erraten von Spielfilmen, Standorten und Jahreszahlen. Ein weiterer Tipp gibt Einblicke in die Weltraum-Verkehrslage.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Holger Bleich

https://framed.wtf

https://guessr.blinry.org

https://www.chronophoto.app

Gut erdachte Browser-Rätselspiele, die Grips fordern, machen einfach Laune. Seit dem Hype um das Wortratespiel Wordle haben sie Konjunktur. Je unkomplizierter die Regeln, desto kompatibler sind die Games für zwischendurch, etwa als Zeitvertreib für die Mittagspause. Doch Vorsicht: Der Suchtfaktor ist bei den folgenden Vorschlägen nicht zu unterschätzen!

Bei Framed muss man anhand von Einzelbildern – meist recht bekannte – Spielfilme erraten. Der Spieler hat sechs Versuche, wobei der Schwierigkeitsgrad von Bild zu Bild abnimmt. Seit rund einem Jahr veröffentlichen die Macher täglich ein neues Rätsel. Zum Glück verbleiben alle im Archiv und lassen sich nachspielen. Wie bei Wordle kann man sein Ergebnis als Piktogramm via Twitter teilen und damit in öffentlichen Wettbewerb treten.

Wikidata Guessr spielt man in fünf Runden. Es geht darum, Bilder von Bauwerken auf einer Weltkarte ihren korrekten Standort zuzuordnen. Je präziser man den errät, desto mehr Punkte gibt es. Die Auswahl lässt sich auf Kategorien beschränken, beispielsweise Parlamentsgebäude, Städtewahrzeichen – oder Achterbahnen. Es gilt, auf Details in den Bildern zu achten, etwa auf Flaggen oder Autokennzeichen. Die geogetaggten Bilder stammen aus dem Wikipedia-Bestand.

Seit einigen Wochen verzückt Chronophoto Rätselfreunde. Hier ordnet man ebenfalls in fünf Spielrunden Fotos einer Zeitleiste zu, die von 1900 bis ins Jahr 2022 reicht. Die Bilder zeigen meist öffentliche Szenen. Man kann minutenlang darüber grübeln, in welchem Jahrzehnt dieses Automodell aktuell war oder jene Hosenweite en vogue. Ein Tipp: Orientieren Sie sich nicht so sehr an der Fotoqualität, denn es finden sich beispielsweise auch grobkörnige Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den 80ern im Fundus.

Die Macher von Chronophoto bleiben bislang im Dunkeln. Das könnte dran liegen, dass sie wohl keine Rechte an den Fotos haben. Quellenhinweise fehlen völlig, auch weitere Informationen erhält man nicht. Dass die Jahreszahlen stimmen, muss man einfach glauben. Immerhin gibt es eine Möglichkeit, fehlerhafte Zuweisungen zu melden. In Webforen wird bereits spekuliert, ob es sich bei Chronophoto um eine KI-Trainings-Webapp handeln könnte. Welchen Sinn solch ein Training haben sollte, blieb allerdings bisher offen.


http://astria.tacc.utexas.edu/AstriaGraph

Es geht immer enger und gefährlicher zu im uns umgebenden Weltraum. Mehr als 500.000 menschengebaute Objekte und Trümmer davon umkreisen den Globus derzeit. Eigentlich soll gemäß einem weltweiten Übereinkommen jedes der Objekte beim UN-Büro für Weltraumfragen (UNOOSA) präzise registriert sein, was aber nicht der Fall ist. Professor Moriba Jah, ein Luft- und Raumfahrtingenieur der Universität von Texas, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Objekte so gut wie möglich zu erfassen.

Eine faszinierende Visualisierung stellt seine Fakultät unter dem Namen AstriaGraph im Web bereit. In Echtzeit wuseln darin verschiedenfarbige Punkte um eine drehbare 3D-Erde. Orange Punkte stellen beispielsweise aktive Satelliten dar, türkise Punkte stehen für Satellitenschrott und lila Punkte für abgesprengte Raketenstufen. Klickt man auf einen von ihnen, zeigt AstriaGraph die Datenquelle, genaue Informationen zum Objekt sowie seine Umlaufbahn.

Ziel des Projekts, für das sich Jah Partner wie IBM mit ins Boot geholt hat, ist es, Zusammenstöße besser zu prognostizieren und die Gefahr für künftige Raumfahrtmissionen zu minimieren. Der Professor und seine Mitarbeiter verarbeiten Daten aus verschiedenen Quellen zu beschreibenden Objekten innerhalb eines Resource Description Frameworks (RDF), die in eine Graphendatenbank des Herstellers Neo4j eingespeist werden.

Weitere Web-Tipps finden Sie auf unserer Website.

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(hob)