Weltpremiere Mercedes CLE

Mercedes verkleinert seine Modellpalette bei den Verbrennern. Der neue CLE soll daher bald Kunden von E-Klasse- und C-Klasse-Coupé ansprechen – auch als Cabrio.

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(Bild: Mercedes)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
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Die E-Mobilität zwingt fast alle Hersteller zu Kompromissen in ihrer Modellpalette. Während BMW versucht, in allen Modellen alle Antriebsarten anzubieten, bieten die meisten anderen großen Hersteller dagegen parallel verschiedene Modelle für die jeweiligen Antriebsarten an. Durch den sukzessiven Ausbau bei den batterieelektrischen Modellen, müssen die Programme ab und an ausgedünnt werden, damit der nicht zu einer teuren Überfülle an Modellen führt. Mercedes-Benz treibt dabei recht großen Aufwand und ersetzt C-Klasse- und E-Klasse-Coupé durch den Mercedes CLE, der am Jahresende beim Händler stehen soll.

Mercedes-Benz nennt den CLE "Traumwagenbaureihe" und wird ihn auch als Cabrio anbieten. Auf Basis der MRA-2-Plattform (Modular Rear Architecture) behält der CLE die technische Basis von C- und E-Klasse bei, wird mit 4,85 Metern aber noch rund 1,5 Zentimeter länger als das E-Klasse-Coupé. Den C-Klasse-Zweitürer übertrifft er damit um gleich 16,4 Zentimeter.

Das Interieur mit dem frei stehenden 12,3 Zoll großen digitalen Instrumentendisplay und dem 11,9 Zoll messenden, senkrecht stehenden Zentraldisplay, das sich im Coupé sechs Grad zum Fahrer neigt, aber nur im Cabrio schwenkbar ist, entspricht im Grunde dem der E-Klasse. Das Betriebssystem für das Infotainment der neuesten Generation bringt hilfreiche Routinen, etwa das Aktivieren der Sitzheizung bei einer bestimmten Temperatur.

Mercedes CLE (3 Bilder)

Auch beim CLE wird Mercedes dem Kunden wieder eine große Auswahl an Innenraumoptionen geben.

Gerade im Vergleich zum kleineren Vorgänger legt der CLE im Innenraumangebot zu. Vor allem die Fondpassagiere profitieren durch zehn Millimeter mehr Kopffreiheit, 19 Millimeter mehr für Schultern und Ellenbogen sowie einem Plus von 72 Millimeter für die Knie. Der Radstand von 2,84 Metern hilft ebenso. Mit einem Volumen von 420 Litern passen in den Kofferraum drei Golftaschen, verspricht Mercedes. Dass der CLE trotz dieser stattlichen Abmessungen nicht allzu wuchtig daherkommt, ist der Spurbreite zu verdanken, die identisch zu der des E-Klasse Coupés ist.

Die Karosserie des CLE liegt 15 Millimeter tiefer als bei den C- und E-Klasse-Limousinen. Serienmäßig ist der CLE mit einem Komfortfahrwerk ausgestattet. Als Alternative bietet Mercedes ein straffer abgestimmtes Sportfahrwerk mit selektivem Dämpfungssystem. Wer das Technikpaket wählt, erhält adaptive Dämpfer, eine direktere Lenkung und eine Hinterachslenkung, die die Räder mit maximal 2,5 Grad einschlägt, was den Wendekreis um 50 Zentimeter verkleinert.

Mercedes CLE (10 Bilder)

Eine neue Baureihe kommt Ende 2023 mit dem CLE.

Die Motorenpalette beschränkt sich auf das Wesentliche, wobei jedes Aggregat ein Mildhybrid-Modul aus einem Starter-Generator mit 17 kW Leistung und 200 Nm Drehmoment erhält. Der Vierzylinder-Diesel im CLE 220 d Coupé (erhältlich nur mit Hinterradantrieb) leistet ohne E-Boost 147 kW, bei den Vierzylinder-Ottomotoren sind es beim CLE 200 mit 150 kW kaum, aber beim CLE 300 mit 190 kW deutlich mehr. Beide sind auf Wunsch mit Allradantrieb erhältlich. Das vorläufige Topmodell, der CLE 450 4Matic erhält den Reihensechszylinder (Motorenkennung M 256 M) mit drei Litern Hubraum und 280 kW.

Aktuell in Entwicklung befindet sich ein Plug-in-Hybrid-Modul für den CLE. Eine spätere AMG-Version mit noch mehr Kraft ist natürlich möglich und höchst wahrscheinlich. Beim Preis schweigt sich Mercedes noch aus. Er soll zwischen dem des C- und E-Klasse Coupés liegen. Wir gehen davon aus, dass sich der Preis eher an dem der E-Klasse orientiert, der aktuell bei knapp über 60.000 Euro beginnt. Das Cabrio wird natürlich teurer.

(fpi)