WordPress 5.0 mit umstrittenem Gutenberg-Editor

WordPress 5.0 ist da: Mit dem Update erneuert das CMS seinen Editor – vorab gab's dafür viel Kritik. Auch neu ist das Theme "Twenty Nineteen".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 154 Kommentare lesen
WordPress 5.0 mit umstrittenem Gutenberg-Editor

WordPress 5.0 enthält den neuen Gutenberg-Editor.

Lesezeit: 4 Min.

WordPress 5.0 "Bebo" ist kein gewöhnliches Update, schon vorab sorgte es für kontroverse Diskussionen. Version 5.0 ersetzt nämlich den klassischen WordPress-Editor (TinyMCE) durch einen neuen. Der heißt Gutenberg und wird seit Anfang 2017 von WordPress selbst entwickelt. Gutenberg teilt Beiträge und Seiten in Blöcke auf, die sich im Editor bequem anpassen lassen: ein Block für die Überschrift, einer für den ersten Absatz, einer für ein Bild und so weiter. Die Blöcke lassen sich umsortieren, löschen und individuell konfigurieren.

"Sie werden viel flexibler arbeiten können", verspricht WordPress-Erfinder Matt Mullenweg. Der Block-basierte Editor soll die Gestaltung von WordPress-Seiten vereinfachen und barrierefrei machen. Doch viele Nutzer waren und sind skeptisch; aus der Community wehte ein heftiger Gegenwind. Mit Gutenberg ändert sich drastisch die Art und Weise, wie Beiträge gestaltet werden, was nicht jedem gefällt. Mullenweg erklärte in seinem Blog: "Große Veränderungen machen Angst, führen aber zu einer Weiterentwicklung." Es sei nun Zeit für "das nächste große Ding", um das populäre Content-Management-System fit für die Zukunft zu machen.

Der neue Gutenberg-Editor teilt Beiträge in viele Blöcke auf.

Kritiker halten die Veröffentlichung von Gutenberg und Version 5.0 allerdings für verfrüht, die Testphase hätte ihrer Meinung nach länger ausfallen müssen. Das hätte den zahlreichen Theme- und Plug-in-Entwicklern mehr Zeit gegeben, ihre Produkte Gutenberg-kompatibel zu machen.

Die Gutenberg-Erweiterung, die Monate vor dem aktuellen Release als Testballon diente, wurde im Plug-in-Verzeichnis mit 1-Sterne-Bewertungen abgestraft. Die zuständigen WordPress-Entwickler nahmen sich der vorgebrachten Kritik an und reagierten umfangreich auf Anregungen aus der Community. Das Update auf Version 5.0 wurde außerdem mehrfach verschoben, damit der Umstieg möglichst reibungslos klappt; zuletzt vom 27. November auf den 6. Dezember.

WordPress bietet Nutzern, die sich partout nicht vom klassischen Editor trennen können oder wollen, das Plug-in "Classic Editor" an. Es stellt "den bisherigen WordPress-Editor und dessen Bearbeiten-Modus wieder her." Den klassischen Editor will WordPress bis 2021 unterstützen.

Vor einem Update auf Version 5.0 sollten Nutzer ein Backup ihrer Site anlegen, um im Notfall zur alten Version zurückkehren zu können. Nutzer sollten zudem prüfen, ob das installierte Theme und die aktivierten Plug-ins mit Gutenberg kompatibel sind. Eventuell nutzen sie Short-Codes, mit denen der neue Editor zunächst nicht klarkommt. Wer eine geschäftliche Seite oder einen Onlineshop mit WordPress betreibt und keine Ausfälle riskieren will, sollte Version 5.0 unbedingt in einer Testumgebung ausprobieren, um dort Fehler zu entdecken. Wer sich den Stress vor Weihnachten nicht mehr antun will, kann mit dem Update auch einfach warten: "You can push the button whenever you're ready", beruhigt Matt Mullenweg.

WordPress 5.0 enthält außerdem das neue Standard-Theme "Twenty Nineteen", das Gutenberg vollumfänglich unterstützt. Das Theme will mit Minimalismus und einer feinen Typografie überzeugen. Auch die älteren Standard-Designvorlagen, bis hin zu "Twenty Ten", sind gut gerüstet für Gutenberg. Des Weiteren ist das CMS nun mit PHP 7.3 kompatibel.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Alle weiteren Neuerungen und Verbesserungen sind den Release Notes zu entnehmen. Für Entwickler gibt es weitere Informationen im Development-Blog. Das Update (übrigens benannt nach dem kubanischen Jazzmusiker Bebo Valdés) lässt sich wie gehabt über den Admin-Bereich einspielen. (dbe)