zEnterprise Mainframe-Produktpalette mit frischer Farbe

Für den Einstieg in die Mainframe-Technik hat IBM die zEnterprise BC12 vorgestellt, die im September 2013 auf den Markt kommen soll. Mit der neuen Prozessorgeneration bietet der Hersteller eine reine Linux-Version an.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Analytik, Cloud und Mobile Computing sind die Bereiche laut IBM, für die sein "kleiner" Mainframe zEnterprise BC12 besonders geeignet sein soll. Im Unterschied zum im August 2012 angekündigten und seit September verfügbaren zEnterprise EC12 ist das Business-Modell (mit dem "B" im Namen) moderater ausgestattet.

Der Prozessor der zBC12 ist mit 4,2 GHz getaktet und damit etwas langsamer als die in der zEC12, die mit 5,56 GHz laufen. Das Business-Modell ist im Unterschied zur mit Wasser kühlbaren großen Schwester mit Luft gekühlt. Die CPU mit ihren sechs Kernen nutzt einen eigenen Sockel (Single-Chips-Modul, SCM), während der zEC12 sechs der Hex-Core-Prozessoren auf einem Multi-Chip-Modul (MCM) vereint.

Gegenüber seinem Vorgänger, dem Z115, hat der zBC12 jedoch deutlich zugelegt: Der Prozessortakt ist um etwas mehr als 10 % gestiegen, der Hauptspeicher mit 512 GByte doppelt so groß wie zuvor. Das Herstellungsverfahren der Prozessor-Chips – CMOS Silicon on Insulator (SOI) – schrumpfte von 45 auf 32 nm.

IBMs zBC12 unterstützt PCIe-Karten zur Kompression, Beschleunigung der Datenübertragung und Hochverfügbarkeit.

(Bild: IBM)

Für den Einsatz als Datenbank-System bietet IBM den DB2 Analytics Accelerator an, der die Antwortzeiten erheblich verkürzen soll. Als Plattform für das Cloud Computing gibt der Hersteller eine Obergrenze von 40 virtuellen Servern pro Kern an. Eine neue PCIe-Zusatzkarte soll die Kompression, die Datenübertragung und die Kommunikation zwischen Servern beschleunigen.

Neukunden im Mainframe-Bereich bietet IBM den Enterprise Linux Server (ELS), eine Variante des zBC12, der ausschließlich mit dem offenen Betriebssystem ausgestattet ist. Zum Angebot gehören neben der Hardware der z/VM-Hypervisor und ein Wartungsvertrag für drei Jahre. Mit der Übernahme von CLS-International kam die Verwaltungs-Software Wave ins Haus, die den Betrieb eines ELS erheblich erleichtern soll.

Mit der Version 6.3 von z/VM, das als Trägersystem für virtuelle Maschinen dient, kann man den Hauptspeicher auf bis zu 1 TByte erweitern. Zudem unterstützt es OpenStack. Das Betriebssystem z/OS 2.1 ist auf die neuen Erweiterungen des zEnterprise-Systems angepasst und soll dank Verbesserungen an der z/OS Management Facility (z/OSMF 2.1) leichter als vorher zu bedienen sein. Um die Verbindung zwischen den Mainframes und den Anwendern mit mobilen Geräten zu verbessern, hat IBM eine native Unterstützung für JSON und eine Konvertierung zwischen der Java-Script-Objektnotation und den Datenstrukturen auf dem Mainframe eingeführt.

Als offiziellen Verfügbarkeitstermin der zBC12 nennt IBM den September 2013, erste Systeme befinden sich bereits bei ausgewählten Kunden im Beta-Test. Ein Einstiegssystem kostet in den USA 75.000 Dollar ohne, in EMEA 100.000 Euro mit einer Garantie für zwei Jahre. (rh)