Festplattengeräusche abschalten?

Die Festplatte Toshiba MG07ACA14TE lärmt noch nach dem Abschalten des PCs vor sich hin. Kann ich sie dann gefahrlos abstöpseln?

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Im Zuge eines Rechnerkaufs habe ich mir zusätzlich eine Toshiba MG07ACA14TE besorgt, also eine Server-Festplatte mit SATA-Anschluss und 14 TByte Kapazität. Die Platte funktioniert einwandfrei, verursacht aber im Leerlauf nervtötend laute Geräusche. Selbst wenn ich die Platte in einem externen USB-Gehäuse betreibe, lärmt sie nach dem Abschalten des Rechners noch stundenlang vor sich hin. Kann ich sie komplett abstöpseln oder riskiere ich dann Datenverlust – und gibt es andere Abhilfe gegen den Krach?

Hochkapazitive Festplatten mit bis zu zehn Scheiben und entsprechend vielen Köpfen auf dem Aktuator-Arm sind prinzipiell lauter als Laufwerke mit nur wenigen Terabyte und deutlich leichterem Aktuator-Arm, in denen sich vielleicht nur eine Scheibe dreht. Bei Desktop-Festplatten legen die Entwickler mehr Wert auf geringe Lautstärke als auf hohe Performance – bei Server-Laufwerken ist es umgekehrt.

Die Lautstärke optimieren die Hersteller auf unterschiedliche Arten: Eine Festplatte, deren Plattenstapel mit 5400 Touren rotiert, ist fast immer leiser als eine mit 7200 Umdrehungen pro Minute. Bremst man die Bewegungen der Schreib-Lese-Köpfe etwas, wird die Platte leiser, vor allem beim Zugriff auf zufällige Adressen aber auch langsamer. Server-Festplatten aber sollen gerade in dieser Disziplin möglichst schnell sein – hohe IOPS-Werte gehen deswegen mit hoher Lautstärke einher.

Das hörbare Klappern entsteht durch schnelle Spurwechsel, und zwar vor allem, wenn die angefahrenen Spuren weit auseinanderliegen. Eine leere Festplatte sollte beim sequenziellen Schreiben großer Dateien recht leise sein, weil der Schreibkopf sich jeweils nur wenige hundert Nanometer bewegen muss.

Auch ohne Zugriffe kann die Festplatte Geräusche von sich geben: Ab und an muss sie interne Hintergrundaktivitäten abarbeiten. Und dann sind da noch das Betriebs- beziehungsweise das Dateisystem, die Hintergrundaktivität initiieren. Eine einmal angestoßene Formatierung läuft bei 14 TByte im Hintergrund möglicherweise noch Stunden oder gar Tage weiter. Ständige Hintergrundaktivität kann auch auf Komprimierung zurückgehen.

Es sollte kein Problem sein, eine noch klappernde USB-Festplatte abzuschalten, sofern nicht gerade ein Zugriff auf die Nutzdaten stattfindet. Melden Sie Ihre USB-Platte daher vor dem Abschalten immer über die Funktion des Betriebssystems ab. (ll)