Make 06/2023
S. 78
Make
Workshop

Philips-LED-TV repariert

In Schaltnetzteilen können nach Jahren der Nutzung Probleme auftreten. Defekte Elkos sind oft die Übeltäter. Um sie auszutauschen, braucht man Schaltpläne, Dokumentationen und Maker-Können.

von Michael Gaus und Miguel Köhnlein

Bei unserem ungefähr 9 Jahre alten Philips Flachbildfernseher dauerte seit einigen Tagen der Einschaltvorgang sehr lange. Teilweise vergingen mehrere Minuten und im Extremfall sogar bis zu knapp einer Stunde, bis die bewegten Bilder endlich über die Mattscheibe flimmerten. Im Standby-Betrieb leuchtet am Gerät eine rote LED, die nach dem Einschalten per Fernbedienung ausgeht. Normalerweise sollte dann wenige Sekunden später das Begrüßungslogo auf dem Bildschirm erscheinen. Die Dauer dafür lag nun jedoch entweder im oft zweistelligen Minutenbereich oder nach einigen Sekunden leuchtete die rote LED wieder – also war der Standby-Betrieb wieder aktiv. Oft waren dann unzählige Einschaltversuche notwendig, bis es schließlich klappte. Wenn wir den Netzstecker zogen und nach kurzer Wartezeit wieder einsteckten, dauerte es ebenfalls mehrere Minuten, bis die rote LED aufleuchtete und der erste (meist erfolglose) Einschaltversuch möglich war.

Eine Reparatur über eine Fachwerkstatt lohnte sich unseres Erachtens aus Kostengründen nicht. Vermutlich würden, wie heutzutage üblich, komplette Baugruppen getauscht, die dann dementsprechend teuer sind im Vergleich zum Ersatz von einzelnen defekten Bauteilen. Zudem käme noch der Arbeitslohn hinzu. Einen neuen Fernseher anzuschaffen wäre also wirtschaftlicher, allerdings ist das jetzige Gerät zum Entsorgen noch viel zu schade. Auch aus Nachhaltigkeitsgründen wollten wir den Fernseher nicht einfach in den Elektroschrott geben. Also beschlossen wir, uns das Gerät mal von innen anzuschauen. Eventuell sind ja defekte Elektrolytkondensatoren (Elkos) die Ursache, wie bei vielen Geräten mit Schaltnetzteilen.