MIT Technology Review 2/2023
S. 88
Report
Raumfahrt
Die NASA will am Südpol des Mondes eine dauerhafte Mondstation errichten.
Die NASA will am Südpol des Mondes eine dauerhafte Mondstation errichten.
Bilder: NASA

Zurück zum Mond

Die USA wollen nach 50 Jahren wieder Astronauten zum Mond bringen. Doch der Start des Programms verläuft holprig. Und die NASA muss dafür auf Teile aus dem Shuttle-Programm zurückgreifen.

Rebecca Boyle (Übersetzung: Wolfgang Stieler)

Es war der 14. Dezember 1972, der letzte Tag auf dem Mond für die letzte Apollo-Mission. Der Geologe Jack Schmitt packte die Probenbehälter ein und sicherte seine 243 Pfund Mondgestein für die Heimreise. Kommandant Eugene Cernan warf einen letzten Blick auf die Landschaft, bevor er hinter Schmitt in das Raumschiff stieg. „Wenn wir den Mond verlassen“, funkte Cernan nach Houston, „verlassen wir ihn so, wie wir gekommen sind, und so Gott will, kehren wir zurück, mit Frieden und Hoffnung für die ganze Menschheit.“ Er hinterließ die letzten Stiefelabdrücke auf dem Mond, in einem Tal zwischen niedrigen Bergen und sanft geschwungenen Hügeln, stieg die Leiter hinauf und flog mit seinen Kollegen zurück zur Erde.

Fünf Jahrzehnte später will die NASA wieder Astronauten auf die Mondoberfläche schicken – darunter die erste Frau und die erste schwarze Person. Das Projekt trägt den Namen Artemis, benannt nach der Göttin der Jagd, Schwester von Apollon, dem griechischen Gott des Lichtes. Die erste Mission des Projekts, ein unbemannter Testflug namens Artemis 1, donnerte am 16. November mitten in der Nacht ins All. Sie wurde von der leistungsstärksten Rakete getragen, die jemals gestartet wurde, dem Space Launch System (SLS).