MIT Technology Review 2/2023
S. 40
Titel
Schlafforschung
Digitale Schlafwächter wie Bewegungsmesser am Handgelenk liefern aus dem heimischen Bett Langzeitdaten über Schlafstörungen.
Digitale Schlafwächter wie Bewegungsmesser am Handgelenk liefern aus dem heimischen Bett Langzeitdaten über Schlafstörungen.
Foto: Science Photo Library/Getty

Das Schlaflabor im eigenen Bett

Viele Schlafprobleme sind kein Fall fürs Labor. Oft liefern Langzeitdaten von Wearables am Körper, Nearables unter der Matratze oder Airables vom Nachttisch entscheidende Hinweise für die Schlafgesundheit.

Veronika Szentpétery-Kessler

Wer auf Dauer nicht genug oder nicht erholsam schläft, wird krank an Körper und Seele – da hilft auch ein achtsamer Lebensstil am Tag nicht weiter. Die Krux: Erst am nächsten Morgen fühlen wir, ob der Schlaf erholsam war. Die Ursachen für schlechten – dauerhaft schlechten – Schlaf sind vielfältig. Weshalb wir schlecht schlafen, konnten lange Zeit nur Schlafforscher und Schlafmediziner über Fragebögen und in Schlaflaboren beantworten. Inzwischen unterstützt ein ganzer Zoo an digitalen Helfern dabei, unser Verhalten im Schlaf zu tracken. Wearables sammeln Daten direkt am Körper, Nearables in unmittelbarer Nähe wie unter der Matratze und Airables wachen vom Nachttisch aus über unsere Nachtruhe.

Traditionelle Schlaffragebögen verraten bereits viel darüber, wie gut unsere Schlafgewohnheiten sind. „Das Schlaflabor ist anschließend dafür da, um festzustellen, ob ein größeres Problem vorliegt und wie schlimm es ist“, sagt der Schlafforscher Albrecht Vorster vom Universitätsklinikum Bern. Aber viele Patienten seien einfach keine Kandidaten für ein Schlaflabor. Denn dort werde zwar eine aufwendige Diagnostik betrieben, aber es liefert nur die Daten einer Nacht.