Videoschnitt mit KI: Filmora im Test

Die Videosoftware Filmora hat zahlreiche KI-Funktionen, die euch Arbeit abnehmen sollen. Wir haben getestet, wie gut das funktioniert.

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Daniel Augustin
Inhaltsverzeichnis

Videoschnitt kann kompliziert und aufwendig sein. Beliebte Schnittprogramme wie Premiere Pro, Davinci Resolve oder Final Cut versuchen das zu ändern. Mit jedem Update kommen neue Features, die euch das Editieren einfacher machen sollen. Doch kaum eine Software macht euch das Schneiden so einfach wie Filmora.

Filmora ist ein Programm aus dem Hause Wondershare und hat eine große Auswahl an KI-Funktionen mit an Bord. Eine Text-zu-Video-Funktion, ein KI-Stimmentfernen oder auch ein AI Copilot, der euch wie ein Chatbot beim Schnitt unterstützt, sind nur ein Teil der Vielzahl an Features, die Filmora für euch bereithält.

Das Programm ist einsteigerfreundlich und möchte euch die Arbeit im Videoschnitt so leicht wie möglich machen. Wir haben im Video für euch getestet, wie gut die künstliche Intelligenz euch tatsächlich unter die Arme greift.

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Immer mehr KI hält Einzug in Videoschnittprogramme. Bekannte Software wie Premiere Pro, DaVinci Resolve oder Apples Final Cut bieten stetig mehr Funktionen mit künstlicher Intelligenz. Für eine noch größere Auswahl an KI-Funktionen für den Videoschnitt zeigen wir euch heute aber eine weniger bekannte Software: Filmora.

Nur anhand eines Textes ein Video aus Stock Footage erstellen und mit Musik hinterlegen? Mit nur wenigen Klicks selbst einen Soundtrack für euer Video komponieren? Ein Chatbot, den ihr nur fragen müsst und schon stellt er die Farben von eurem Film neu ein?

All das verspricht Filmora seinen Nutzern. Welche spannenden KI-Werkzeuge ihr bei der Software noch erwarten könnt und wie gut sie funktionieren, haben wir für euch getestet.

Filmora ist eine Videosoftware für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der Aufbau und die Bedienung sind simpel gehalten und unterscheiden sich nicht sonderlich von anderen Schnittprogrammen.

Was das Programm besonders macht, ist die Vielzahl spannender KI-Funktionen, die euch viel Arbeit im Schnitt abnehmen. Welche das sind und wie gut sie funktionieren, zeigen wir euch jetzt.

Was uns an Filmora besonders gefällt, ist die große Bandbreite an Funktionen. Die Software kopiert nicht nur bestehende Features von der Konkurrenz, sondern bietet auch einzigartige Werkzeuge an.

So findet ihr im Programm hinter diesem Symbol hier den "AI Copilot". Der unterstützt euch beim Schnitt in Form eines Chatbots. Der Chatbot fragt danach, ob ihr einen bestimmten Effekt oder eine Bearbeitung fürs Video wünscht. Dann gibt er euch die entsprechende Hilfe, die ihr meist mit nur einem Klick auslösen könnt.

Als Beispiel haben wir den Chatbot hier gebeten, das Bild heller zu machen. Er verweist uns kurzerhand auf die Option "Automatisches Verbessern", die wir dann mit nur einem Klick aktivieren und siehe da: Das Bild unseres Videos wird heller.

Wir haben den AI Copilot mit zahlreichen Anfragen getestet und in den allermeisten Fällen ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten. Manchmal wirkt es allerdings so, als wüsste die KI nicht so hundertprozentig, was wir wollen und schlägt dann einfach eine Option vor, die ein Schlagwort unserer Anfrage beinhaltet. Der Bot ist smart und kann euch viel Arbeit ersparen, vor allem bei der Suche nach Funktionen und Einstellungen. Komplett abnehmen kann er sie euch aber nicht.

Anders ist das bei der KI-Funktion "Text-zu-Video". Hier gebt ihr einen Text ein, den eine künstlich erzeugte Stimme vertont. Die KI übernimmt dann nicht nur die Sprachaufnahme, sondern erstellt auch ein Video mit Hilfe der Datenbank von Filmora, in der es Stock Footage und Musik gibt. Einfacher kann die Videoerstellung kaum sein.

Die Software bebildert anhand von Schlagwörtern, die im Text vorkommen, das Video und versieht die Clips teils noch mit leichten Effekten, wie einem langsamen Zoom. Während die Funktion tut, was sie verspricht, haben die Ergebnisse auch Schwächen. Die KI-Stimme klingt einerseits sehr abgehackt und lässt auch unnatürliche Pausen zwischen Absätzen oder spricht Wörter nicht ganz korrekt aus. Andererseits handelt es sich beim Video eben um Stock Footage, das manchmal etwas beliebig und unpersönlich wirkt. Da ihr das erstellte Video aber noch bearbeiten könnt, kann es durchaus als Ausgangspunkt dienen, den ihr dann noch verfeinert.

Ein Feature, das vor allem Podcast- und YouTube-Ersteller freuen wird, ist die Stille-Erkennung. Hier scannt Filmora einen Videoclip nach allen Stellen, an denen die Lautstärke des Tons unter eine vorher eingestellte Lautstärkegrenze fällt. Diese könnt ihr dann automatisch aus dem Video entfernen. Gerade bei längeren Videos, kann euch das enorm viel Zeit sparen, wenn ihr die stillen Momente gerne rausschneiden möchtet. Auch hier achtet Filmora auf eine möglichst simple Bedienung. Ihr braucht nur zwei bis drei Klicks und schon wird euer Video um die leisen Stellen gekürzt.

Gelegentlich müsst ihr hier die Parameter etwas anpassen, damit nicht zu viel von eurem Ton weggeschnitten wird. Wenn ihr das mal raus habt, ist das eine große Erleichterung in der Schnittarbeit.

Wollt ihr eine Person im Video freistellen, klickt ihr einfach auf die Option "AI Portrait". Mit leichten Anpassungen lassen sich dann – je nach Ausgangsmaterial – akzeptable Ergebnisse erzielen. Für ein professionelles Video würden wir die automatische Freistellung nicht verwenden. Für ein kurzes TikTok-Video geht das aber schon mal in Ordnung. Die Freistellung ist zwar längst nicht so präzise wie bei einer ordentlichen Aufnahme und Bearbeitung mit Green Screen, dafür aber schnell und einfach.

Auch bei Thumbnails greift euch Filmora unter die Arme. Vor allem für YouTuber ist der "KI Thumbnail Creator" eine spannende Funktion. Ihr wählt hier einfach ein Standbild aus eurem Video, entscheidet euch für eine Vorlage und Filmora erstellt euch aus den beiden Teilen ein Thumbnail, das ihr dann noch auf Wunsch anpassen könnt. Gerade für diejenigen, die zwar gerne Videos machen, aber sich mit der Erstellung von Thumbnails herumplagen, ist das ein fantastisches Feature, das Zeit spart und Nerven schont.

Auch im Bereich Musik hat Filmora zwei spannende KI-Tools mit an Bord.

Einerseits den KI-Musikgenerator. Damit könnt ihr ein neues Musikstück von der künstlichen Intelligenz schaffen lassen. Ihr wählt dafür eine Stimmung und die Länge des Stücks aus und schon generiert die KI originäre Musik, die ihr frei verwenden könnt. Auch wenn manche der Musikstücke etwas blechern klingen, sind immer wieder welche dabei, die sich wirklich gut als Hintergrundmusik eignen.

Das andere interessante Werkzeug im Musikbereich ist der Stimmentferner. Damit könnt ihr bei einem Lied den Gesang von den Instrumenten trennen. Wollt ihr also nur die Instrumentalversion eines Liedes - damit zum Beispiel der Gesang nicht die Stimme eines Sprechers stört - dann geht das mit nur einem Klick. Ihr erhaltet eine reine Gesangsspur und eine reine Instrumentalspur, die ihr dann beliebig laut- oder stummschalten könnt. Der KI Stimmentferner funktioniert erstaunlich gut. Die Audioqualität der Instrumentalversion zeigt nur minimale Fehler. Hin und wieder ist mal eine kleine Störung zu hören, aber das ist bei uns in den meisten Tests so unauffällig gewesen, dass es vor allem als Hintergrundmusik nicht ins Gewicht fällt.

Eine Testversion des Programms könnt ihr kostenlos nutzen. Hier stehen euch alle Funktionen zur Verfügung. Die exportierten Videos enthalten allerdings ein Wasserzeichen, das erst mit einer Vollversion verschwindet. Die KI-Funktionen könnt ihr auch nur in begrenztem Umfang testen.

Die Vollversion könnt ihr entweder mit einer Dauerlizenz erwerben oder als Abo-Modell. Vorteil der Dauerlizenz, die etwa 70 Euro kostet: Ihr zahlt einmal und behaltet die gekaufte Softwareversion für immer am Rechner. Vorteil der Aboversion, die etwa 45 € im Jahr kostet: Wenn die nächste Softwareversion kommt, erhaltet ihr diese ohne Aufpreis. Zusätzlich sind im Abo-Modell die KI-Funktionen im unbegrenzten Maße erhältlich. Bei der Dauerlizenz habt ihr nur eine begrenzte Menge an KI-Einsätzen.

Die Nutzung der Stock Ressourcen kostet zusätzlich etwa 18 € im Monat. Für ein vielfältiges Abo im Stock Footage-Bereich ist das ein fairer Preis. Auch wenn es beim Kauf der Software nur sehr klein geschrieben zu lesen ist, dass die groß beworbenen Ressourcen zusätzlich etwas kosten. Bei den Stock Medien greift Filmora unter anderem auch auf Plattformen wie Pexels und Pixabay zurück. Während dadurch eine große Auswahl gewährleistet wird, müsst ihr hier etwas vorsichtig sein. Während Pexels, Pixabay und Co. viele Medien zur Verfügung stellen, schleichen sich des Öfteren Bilder und Videos in die Bibliothek, deren Nutzungsrechte die jeweilige Plattform gar nicht besitzt, geschweige denn weitergeben darf. Bei Videos, die ihr veröffentlichen wollt, solltet ihr also darauf achten, woher das Material kommt.

Filmora macht mit seiner einfachen Bedienung und den KI-Funktionen vieles richtig. Gerade für Einsteiger im Videoschnitt bietet die Software zahlreiche Features. Die Arbeit geht euch so leichter und schneller von Hand. Viele Effekte, Vorlagen und vor allem die KI-Funktionen sparen Zeit und Nerven. Gerade den Thumbnail Creator finden wir sehr hilfreich – darüber werden sich besonders die YouTuber unter euch freuen.

Manch ein KI-generiertes Musikstück oder Voice Over lässt noch etwas zu wünschen übrig. Vieles davon würden wir aufgrund des unsauberen Klangs für unsere Videos nicht verwenden. Ebenso ist die Generierung eines Videos aus Text mit Hilfe von Stock Footage noch ausbaufähig. Die Videos wirken hier oft etwas zu generisch. Dennoch – als Ausgangspunkt für eine weitere Bearbeitung sind die Ergebnisse in Ordnung.

Was wir an dieser Stelle auch positiv erwähnen möchten, ist, dass Filmora einen sehr umfangreichen deutschsprachigen YouTube-Kanal pflegt, auf dem neue Funktionen und die Verwendung des Programms ausführlich erklärt werden. Als Anfänger findet ihr hier viele hilfreiche Anleitungen, die euch die Arbeit mit der Software noch mehr erleichtern.

Sucht ihr also nach einem einsteigerfreundlichen Schnittprogramm für YouTube, Social Media und Co. oder wollt euch einfach Zeit und Arbeit im Schnitt sparen, dann können wir Filmora durchaus empfehlen

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