DisplayPort vs. HDMI - das sind die Unterschiede

Sie möchten mehr über DisplayPort und HDMI erfahren? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen!

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: Barry Paterson/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Cornelia Möhring

Es gibt verschiedene Anschlüsse, um einen Monitor mit dem Rechner zu verbinden. VGA, DVI, HDMI, DP - das sind alles Abkürzungen, die im ersten Moment vermutlich mehr verwirren als weiterzuhelfen. Zu den heute gängigsten Anschlüssen gehören DisplayPort (DP) und HDMI.

So ziemlich jeder Computer verfügt über einen HDMI-Anschluss. Über diesen können per HDMI-Kabel Bild und Ton übertragen werden. An vielen modernen Grafikkarten, vor allem im Gaming-Sektor, findet sich neben HDMI auch ein DisplayPort-Anschluss. Auch dieser kann Bild und Ton übertragen, sogar in noch besserer Qualität als HDMI. Beide Kabel dienen also zur Datenübertragung zwischen Computer und Monitor.

Hier sind ein HDMI-Anschluss (mittig) und ein DisplayPort-Anschluss (rechts) zu sehen. Ganz links ist ebenfalls ein DisplayPort-Anschluss, allerdings mit Schutzkappe.


Allerdings gibt es doch einige Unterschiede. Der erste Unterschied liegt natürlich im Anschluss. Auch wenn sich die Stecker ein bisschen ähnlich sehen und quasi das Gleiche können, gibt es einige Feinheiten. Die zweite Differenz findet sich in der Übertragungsrate: Vor allem im Gaming-Bereich sind Frequenzen von 144 Hz oder mehr gewünscht. Diese Frequenz gibt im Grunde genommen an, wie schnell das Bildsignal vom Computer zum Monitor übertragen wird. Je höher die Frequenz, desto besser die Übertragung. HDMI 2.0-Kabel sind grundsätzlich in der Lage, 144 Hz zu übertragen. Teilweise ist dies durch technische Einschränkung seitens der Hersteller aber nicht möglich. DisplayPort-Kabel übertragen grundsätzlich so eine hohe Frequenz und können sogar bis 240 Hz oder mehr übertragen. In diesem Zusammenhang ergibt sich auch eine weitere Funktion: Via DisplayPort können die Sync-Programme einiger Grafikkartenanbieter verwendet werden. So beispielsweise G-Sync von NVIDIA oder Freesync von AMD. Diese Software sorgt dafür, dass die Bildübertragung und Eingabe noch besser zusammenarbeiten, sodass das optimale Spielerlebnis erzeugt werden kann.

Hier stellt sich allerdings die Frage: Brauche ich das wirklich? Wenn Sie Ihren Rechner hauptsächlich für Office oder zum Arbeiten nutzen, ist so eine hohe Frequenz kaum vonnöten. Ob der Buchstabe in Word nun einen Bruchteil einer Sekunde schneller auf dem Bildschirm erscheint, wird für Ihre Arbeit keinen Unterschied machen. Wollen Sie Ihren Computer aber als Gaming-Maschine einsetzen, kann eine höhere Frequenz doch einen Unterschied machen. Der Sekundenbruchteil kann zum Beispiel in einem Shooter den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.

Datenübertragungsrate

Ein weiterer Unterschied liegt in der Datenübertragungsrate. Die maximale Übertragungsrate bei HDMI-Kabeln hängt vom Typ ab. Die alten HDMI-Kabel mit HDMI 1.4 haben eine maximale Übertragungsrate von 10,2 GBit/s. HDMI 2.0 sieht mit 18 GBit/s schon ein wenig besser aus - und HDMI 2.1 liegt mit satten 38,4 Gbit/s noch weiter vorne. Auch beim DisplayPort gibt es zwei Versionen, nämlich 1.3 und 1.4. DP 1.3 hat eine Übertragungsrate von 25,9 GBit/s, DisPlayPort 1.4 bringt es auf 32,4 GBit/s. Die jeweils neusten Versionen beider Kabeltypen nehmen sich also nicht viel.

Farbtiefe

Interessant wird es bei der Farbtiefe. HDMI-Kabel können 48 Bit pro Pixel bereitstellen, beim Displayport sind es nur 30 Bit pro Pixel. Wenn Sie also viel mit Farbdarstellungen zu tun haben, sollten Sie einen HDMI-Anschluss bevorzugen. Dies kann bei digitalen künstlerischen Tätigkeiten oder auch bei Fotografie-Bearbeitung wichtig sein. In Sachen Auflösung nehmen sich die beiden Kabel nicht viel. Die aktuellsten Versionen, also HDMI 2.1 und DisplayPort 4, können beide eine Auflösung in 8K darstellen. Ältere HDMI-Kabel können das nicht. HDMI 2.0 kann bis zu 4K und HDMI 1.4 Full-HD darstellen.

Ethernet

Ein kleiner Vorteil von HDMI-Kabeln: Diese lassen sich mit Ethernet kombinieren. Dies bringt Ihnen den Vorteil, dass wenn ein Gerät eingeschaltet ist, das über HDMI verbundene Gerät ebenfalls eingeschalt wird. Am Computer und Monitor macht dies keinen Unterschied, aber beispielsweise am Fernseher und der Spielekonsole. In diesem Fall müssen Sie nur die Konsole einschalten und der Fernseher geht direkt mit an.

Fazit

Letztlich lässt sich sagen, dass beide Kabeltypen sehr ähnlich sind. Für den "Hausgebrauch" reicht eigentlich immer ein HDMI-Kabel aus. DisplayPort entfaltet seine volle Wirkung eigentlich nur dann, wenn es in einem Gaming-Setup eingesetzt wird. Falls Sie gerne einen der beiden Anschlüsse verwenden wollen, aber Ihr entsprechend anderes Gerät nicht den passenden Stecker besitzt, gibt es im Handel übrigens auch Adapter für beide Formate zu kaufen.

Übrigens: Neben DisplayPort gibt es auch den von Apple entwickelten Mini DisplayPort. Das ist quasi der gleiche Funktionsumfang, nur mit einem kleineren Stecker.

Mehr Infos

(como)