Neues Flaggschiff bei Sony: Alpha 1 II will vor allem Profis ĂĽberzeugen

Sony erweitert sein Kamera-Sortiment mit der Alpha 1 II, einer spiegellosen Vollformatkamera mit automatischer KI-Motiv-Erkennung und verbesserten Funktionen.

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Die Sony Alpha 1 II kommt im Gehäuse des Schwestermodells Alpha 9 III.

(Bild: Sony)

Lesezeit: 5 Min.
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Die Alpha 1 II ist das neue Vollformat-Flaggschiff unter den Sony-Kameras. Sie kommt wie ihre Vorgängerin, die Alpha 1, mit einem gestackten 50-Megapixel-Sensor. Für eine besonders schnelle Datenverarbeitung arbeitet er mit dem "BIONZ XR"-Bildprozessor zusammen und soll so Bilder in besonders hoher Qualität und exakter Schärfe liefern. Dafür baut Sony eine KI-Verarbeitungseinheit ein, die es der Kamera ermöglichen soll, Motive präzise zu erkennen und flüssig zu verfolgen. Das soll sogar mit automatischer Motiverkennung funktionieren, was eine Motivauswahl für das Tracking im Menü überflüssig macht und auch bei Video funktionieren soll. Um eine gelungene Autofokusnachführung zu gewährleisten, bringt die Kamera wieder die bekannten 759 Phasenautofokuspunkte mit, die 92 Prozent der Sensorfläche abdecken. Auch bei bis zu -4 EV soll der Autofokus noch gute Ergebnisse liefern. Insgesamt verspricht Sony einen Dynamikumfang von 15 Blendenstufen bei Fotos.

Die Alpha 1 II bringt auch eine Pre-Capture-Funktion mit, die das Erfassen von Bildern bis zu einer Sekunde vor Auslösen des Verschlusses erlaubt. Dieses Kameramodell zeichnet hohe Serienbildgeschwindigkeiten mit bis zu 30 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss auf (10 Bilder pro Sekunde mit mechanischem Verschluss). Wer nicht die hohe Serienbildrate dauerhaft einstellen möchte, kann den aus der Alpha 9III bereits bekannten Speed-Boost nutzen, wenn es die Situation erfordert. Dabei wird beim Auslösen eine zweite, entsprechend belegte Taste gedrückt (zum Beispiel C5), die dann den Boost startet und beim Loslassen wieder beendet.

Der hochauflösende elektronische Sucher soll 9,44 Millionen Bildpunkte besitzen, eine Vergrößerung von 0,9 bieten und auch bei 240 fps ohne Blackouts arbeiten.

Die Alpha 1 II bringt einen Verschluss mit, der Verzerrungen (rolling shutter) minimieren soll. Dies soll verhindern, dass sich Bildbereiche bei schnellen Bewegungen "verbiegen". Die Kamera soll auch das Bildrauschen bei mittleren und hohen ISO-Werten durch die Verrechnung von vier bis 32 Aufnahmen deutlich reduzieren können, eine Methode, die bereits seit Längerem bei Smartphonekameras genutzt wird. Sony bietet sie auch für die Raws an.

Ebenso wurde die Bildstabilisierung verbessert und soll nun (optisch und in-Body mit 5-Achsen) bis zu 8,5 Stufen Stabilisierung im Bildzentrum bieten. Für Videoaufnahmen unterstützt die Kamera einen neuen dynamischen Active-Modus. Dabei wird ein Bildausschnitt genutzt, der sich zwar während der Bewegung auf dem Sensor verschieben kann, aber von der Kamerasoftware in ein ruhig stehendes Bild umgerechnet wird.

Auch im Videobereich bringt die Sony Alpha 1 II viele professionelle Features mit. So bietet sie wie die Vorgängerin 8K-Video mit 30 fps jedoch jetzt bei einem 8,6K Oversampling an, oder optional 4K bei 60 fps mit 5,8K Oversampling (im APS-C-Crop). Das Format entspricht dann einem Super-35-Film. Ohne Oversampling sind die bekannten 120 fps drin. Aufnahmen sind zudem in 10 Bit mit 4:2:2 All-I oder auch in 16 Bit Raw (HDMI-Ausgabe, keine interne Aufzeichnung) möglich. Neben den bekannten Sony-Farbprofilen lassen sich bis zu 16 eigene LUTs auf die Kamera laden.

Der Body der Alpha 1 II ist der gleiche, den auch die Sony Alpha 9 III bereits mitbrachte. Er soll besonders ergonomisch sein. Das 3,2-Zoll LC-Display nutzt ein flexibles 4-Achsen-System, lässt sich also sehr flexibel bewegen. Eine zusätzliche neue Augenmuschel legt Sony dem Modell bei. Sie ist tiefer und durch eine größere Gummilippe weicher. Sie schafft so etwas mehr Abstand zur Kamera und soll damit für mehr Komfort beim Fotografieren sorgen. Die Kamera kommt mit einem dualen Akkuladegerät, das zwei Akkus in 155 Minuten vollständig laden kann.

Praktisch ist auch die Funktion, dass der Fotograf Audiokommentare zu jedem Foto hinterlegen kann. Dafür benötigt er dieTransfer&Tagging App, die den Text auch direkt transkribiert.

Die Sony Alpha 1 II in Bildern (2 Bilder)

Sony Alpha 1 II mit dem neuen F 28-70mm f/2.0 GM

Die Sony Alpha 1 II mit dem neuen lichtstarken F 28-70mm f/2.0 GM im Größenvergleich. (Bild:

Sony/Tom Oldham

)

Für längere Shootings bietet Sony einen optionalen Vertikalgriff an. Die Kamera unterstützt zudem 2.5GBASE-T über kabelgebundenes LAN und ermöglicht eine schnelle Bildübertragung über den optionalen portablen 5G-Datensenders PDT-FP1. Beim Thema Konnektivität will Sony die Arbeitsabläufe für effizienteres Arbeiten deutlich verbessert haben. Über die Sony Creators' Cloud sollen sich Daten beispielsweise automatisch an Adobe Lightroom oder Google Drive übertragen lassen.

Viele Merkmale liefert auch die Konkurrenz, so besitzt etwa die Nikon Z8 bereits eine automatische Motiverkennung. In die neue R5 Mark II hat Canon fast alles eingebaut, was derzeit an Technik zur Verfügung steht: hochauflösender Stacked-Sensor, Eye-Control, KI-AF und Motiverkennung, 8K-Video – und das alles ausgereifter, schneller und präziser als zuvor. Auch die R1 drängt nun in den Markt, ein ausführlicher Test folgt.

Die Kamera soll ab Dezember 2024 für 7499 Euro im Handel sein und kostet damit nur knapp 200 Euro mehr als das Vorgängermodell zur Markteinführung.

Ergänzend dazu hat Sony zudem ein neues G-Master-Objektiv vorgestellt. Das FE 28-70 mm F2 GM, ein Zoomobjektiv, das unter einem Kilo wiegt und dabei eine Offenblende von f/2.0 besitzt. Die vollständige Meldung dazu finden Sie hier.

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(cbr)