Computex

MeeGo für Tablets, Netbooks und Touch-PCs

Schon seit Jahren ist Intel von Windows auf Netbooks, Touch-PCs, Tablets und Smartphones so wenig überzeugt, dass der Konzern viel Geld in ein eigenes System investiert: früher Moblin, jetzt MeeGo. Auf der Computex gab es endlich etwas Vorzeigbares.

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Intel demonstrierte auf der Computex erste Versionen von MeeGo für Tablets, Netbooks, Touch-PCs und Navigationsgeräte. Die Touch-PC- und Netbook-Variante gab es auch bei Novell zu sehen. Der Betriebssystem-Unterbau ist dabei identisch, die Benutzeroberfläche ("User Experience" im MeeGo-Slang) aber unterschiedlich. Auch eine Smartphone-Version ist geplant, doch fehlt noch die "Handset User Experience"; auf einer Demo sah man nur einen Standard-Desktop von Linux.

MeeGo Computex 2010 (11 Bilder)

Der MeeGo-Startbildschirm der Netbook-Experience

Intel zeigte MeeGo auf einem schicken Tablet mit Moorestown-Innenleben.

Die Tablet-Bedienoberfläche besteht aus einem Bildschirm mit Programm-Icons, von dem man per Wischbewegung in einen hübschen Home-Bildschirm mit einer Übersicht von zuletzt besuchten Websites und angesehenen Videos sowie einem Datenstrom aus Twitter und Facebook bekommt. Besonders viel – außer durch Fotos oder Videos zu blättern [ --] konnte man mit dem Tablet aber noch nicht machen, nur wenige Apps sind tatsächlich implementiert. Auch gelang es dem Intel-Mitarbeiter nicht, eine virtuelle Tastatur zu öffnen.

Der MeeGo-Startbildschirm Myzone

Besser funktionierten die Netbook- und Touch-PC-Varianten. Sie nutzen weitgehend das gleiche Userinterface mit einer Startleiste am oberen Bildrand. Darüber ruft man wichtige Apps (Browser, Musikspieler), den Programmstarter, die Taskliste und die Home-Seite "Myzone" auf. Dort stehen in etwas anderem Layout als bei der Tablet-Version die besuchten Webseiten und Timelines aus den Social Networks sowie zusätzlich die eigenen Google-Termine und -Aufgaben und ein paar Programmstart-Icons. Unter den Programmen findet man Garage: ein App-Store, mit dem man weitere Programme installieren kann. Er ist derzeit nur spärlich gefüllt, hauptsächlich mit Open-Source-Standardkandidaten wie Abiword oder Gimp. Wie gut diese Programme sich in MeeGo einfügen, konnten wir nicht ausprobieren, weil die Installation nicht geklappt hat.

Fertig ist MeeGo also noch lange nicht, die erhältliche Version 1.0 eignet sich in erster Linie für Entwickler. Immerhin soll die Hardwareunterstützung schon gut laufen, beispielsweise sollen die Notebooks ungefähr die gleiche Laufzeit erzielen wie unter Windows. Die auch für Anwender interessante Version 1.1 soll im Oktober erscheinen. (jow)