GIF-Patent bald vom Tisch

Nur noch wenige Tage, dann ist das zu zweifelhaftem Ruhm gelangte LZW-Patent der Firma Unisys endgültig Geschichte.

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Nur noch wenige Tage, dann ist das zu zweifelhaftem Ruhm gelangte LZW-Patent der Firma Unisys endgültig Geschichte. Schon vor einem Jahr lief das US-Patent ab, heute folgt das europäische (EP 129,439 A1 ), übermorgen das japanische und am 7. Juli das kanadische Pendant. Grund zum Feiern hat vor allem die Open-Source-, Free- und Shareware-Szene, die aufgrund der hohen Lizenzforderungen von Unisys auf GIF- und LZW-TIFF-Unterstützung ihrer Software schlichtweg verzichten mussten.
Unter "Schutz" stand nicht das GIF- oder TIF-Format an sich, sondern eine von Terry Welch für Unisys -- damals noch Sperry Corp. -- optimierte Variante des bereits im Jahr 1977 von Abraham Lempel und Jacob Ziv zur freien Nutzung veröffentlichten Kompressionsverfahrens. Das Graphics Interchange Format wurde im Jahr 1987 von CompuServe vorgestellt und etablierte sich zügig als Format der Wahl, um Grafiken mit maximal 256 Farben -- also Logos, Banner et cetera -- ins Web zu stellen. Erst im Jahr 1994 trat Unisys an zahlreiche Software-Hersteller mit hohen Lizenzforderungen heran, was großen Aufruhr in der Szene entfachte und die Entwicklung eines freien Ersatz-Grafikformats namens PNG (Portable Network Graphics) provozierte -- das allerdings GIF nie den Rang ablaufen konnte.