Computex

Wachsende Auswahl an Android-Tablets

Obwohl Android-Entwickler Google das Smartphone-Betriebssystem erst gegen Jahresende als reif für Tablets erachtet, waren auf der Computex Dutzende mehr oder weniger fertige Geräte zu sehen.

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Obwohl Android-Entwickler Google das Smartphone-Betriebssystem auch in Version 2.2 noch nicht als reif für Tablets erachtet, waren auf der Computex Dutzende Geräte zu sehen.

Ein Referenzdesign mit Samsung Cortex A8, das so nie auf den Markt kommen wird.

Den Anfang machte MSI mit einem wohl frühestens Anfang 2011 fertigen 10-Zöller, den der Hersteller selbst noch als Designstudie beschreibt. Diverse Modelle gab es auf dem VIA-Stand zu sehen, und einige weitere waren dann über die ganze Messe verstreut anzutreffen. Bei vielen handelt es sich um Prototypen, Entwicklergeräte oder Referenzdesigns – beliebt war ein ziemlich dickes weißes Gerät von Foxconn mit Tegra 2, das schon in 1000er-Stückzahlen verkauft wird, alllerdings nur an Entwickler.

Huawei hat bei seinem 7-Zöller einen praktischen Aufsteller eingebaut.

Einen besonders guten Eindruck hinterließen das auf dem MWC angekündigte Huawei SmaKit S7, das Malata SMB-A1011 mit Nvidia Tegra 2, ein von Qualcomm nur als "E-Book-Reader von Foxconn" beschriebenes Gerät sowie ein wohl nur bei chinesischen Providern anzutreffender 7-Zöller von Mastone mit Freescale-Prozessor – und natürlich das bei Qualcomm ausgestellte und gerade in den Verkauf gehende Riesen-Smartphone Dell Streak. Sie alle lassen sich dank kapazitivem Touchscreen und schnellem Prozessor flüssig und präzise bedienen.

Androids Computex 2010 (9 Bilder)

Malata zeigte zwei ähnliche Android-Tables, den "High Definition" A1011 mit Tegra 2 und Kapazitiv-Touchscreen und den A1001 mit langsamerem Samsung-Prozessor und Resistiv-Oberfläche. Entsprechend wird sich der Tablet-Markt wohl aufteilen: Die Billiggeräte stellen sich in Schwellenländern dem Preiskampf, die teuren bilden die iPad-Klasse und punkten mit Bedienbarkeit und Ausstattung.

Das Huawei S7 hat ein 7-Zoll-Display mit 800 × 480 Punkten und einen mit 1 GHz getakteten Qualcomm-Prozessor. Besonders praktisch ist der ausklappbare Ständer, mit dem man es im Querformat aufstellen kann. Es läuft unter Android 2.1, das Huawei um eine aufgeräumt wirkende Home-App erweitert hat.

ARM führt das Malata-Tablet als "High Definition Android Tablet" vor.

Größer ist das Malata: Das Display misst 10 Zoll und hat 1024 × 600 Punkte; trotz 13 Millimeter Dicke und 660 Gramm Gewicht trägt es sich noch angenehm. Mit 1 GHz schnellem Tegra 2 Dualcore fühlte es sich geradezu rasant an. Installiert war Android 2.1 ohne weitere Extras, das auf dem großen Display allerdings keinen besonders guten Eindruck machte – zu ausladend sind schon die Wischbewegungen zum Öffnen des Programmmenüs. Unter eigenem Namen will Malata nach eigenem Bekunden nicht nach Deutschland kommen, man stehe aber mit Vertriebspartnern in Verhandlung.

Die Bedienung der meisten anderen Geräten scheitert an schlechten Touchscreens, die Fingereingaben nur widerwillig annehmen und besser per Stift oder Fingernagel bedienbar sind. Diese Modelle setzen sich eher in Ländern durch, wo weder teure Smartphones, noch überhaupt PCs weit verbreitet sind. Dort revolutionieren sie geradezu den PC-Markt, bieten die Tablets doch weit mehr Möglichkeiten als die dort erschwinglichen Mobiltelefone, und das zu Preisen weit unter dener von PCs. (jow)