Sun will Java-Quellen freigeben [Update]

Sun plant offenbar, die Programmierplattform Java unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen.

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Von
  • Hajo Schulz

Sun plant offenbar, die Programmierplattform Java unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen. Gegenüber dem Branchendienst ZDNet Australia bestätigte Raghavan Srinivas, "Java Technology Evangelist" bei Sun, entsprechende Vorbereitungen des Technologiekonzerns. Einen konkreten Zeitplan oder Details zur geplanten Lizenz wollte Srinivas aber noch nicht nennen.

Forderungen, Java freizugeben, wie sie unter anderem IBM in der Vergangenheit des Öfteren gestellt hatte, waren von Sun stets mit der Begründung abgelehnt worden, die Weiterentwicklung der Programmierplattform sei durch den Java Community Process bereits offen genug. Außerdem sorge man sich, dass inkompatible Versionen den "write once, run anywhere"-Ruf von Java gefährden könnten.

Sun hat in dieser Woche bereits angekündigt, auch das hauseigene Betriebssystem Solaris in die Open Source zu geben. Schon vor einiger Zeit hatte Sun die Ausgangsversion des Office-Pakets StarOffice unter die Open-Source-Lizenz GPL gestellt und hat mit dem Java Desktop System eine eigene Linux-Distribution im Angebot.

[Update]: Aus anderen Abteilungen Suns sind jedoch auch leicht divergente Töne zu den Aussagen Raghavan Srinivas zu vernehmen. Zwar gab es von Sun -- entgegen etwa zu Äußerungen des Sun-Chfes Scott McNealy noch im März -- dieses Mal kein direktes Dementi über Open-Source-Pläne für Java -- eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, erklärten Sun-Sprecher nach US-Berichten. Und eine solche Entscheidung müsste auf einer recht hohen Managementebene getroffen werden, hieß es. (hos)