Rendezvous mit der Sonne: Parker Solar Probe ist heil und hat Daten gesammelt
Vor wenigen Tagen ist die Parker Solar Probe der NASA in sechs Millionen Kilometern Entfernung an der Sonne vorbeigerast. Passiert ist ihr dabei nichts.
Eine Woche nach dem Rekord-Rendezvous mit der Sonne hat die Parker Solar Probe der NASA gemeldet, dass alle ihre Instrumente funktionsfähig seien und die ganze Weltraumsonde normal funktioniere. Das hat die US-Weltraumagentur jetzt publik gemacht. Demnach wurden auf der Erde ab dem 1. Januar Telemetriedaten der Sonde empfangen. Die haben gezeigt, dass die Instrumente während des bislang nächsten Vorbeiflugs einer Sonde an der Sonne planmäßig funktionierten und Daten gesammelt haben. Sobald die Position und Ausrichtung der Sonnensonde günstiger sind, soll die später im Januar damit beginnen, diese mit Spannung erwarteten Messdaten zur Erde zu senden. Später folgen zwei weitere enge Vorbeiflüge an der Sonne.
Im Schutz des Hitzeschilds
An Heiligabend war die Parker Solar Probe mit einer Geschwindigkeit von 692.000 Kilometern pro Stunde sechs Millionen Kilometer von der Oberfläche der Sonne entfernt durch deren Atmosphäre gerast. So nah war unserem Heimatstern bislang kein menschengemachtes Objekt gekommen. Bei dem verantwortlichen Team am Labor für angewandte Physik der Johns Hopkins University geht man davon aus, dass der Hitzeschild der Sonde während des Vorbeiflugs Temperaturen von fast 1000 Grad Celsius ausgehalten hat. Ausgelegt ist er für bis zu 1430 Grad Celsius. Die Messinstrumente direkt dahinter könnten derweil bei "angenehmer Zimmertemperatur" arbeiten.
Insgesamt würden von der Parker Solar Probe alle Erwartungen übertroffen und eine neue goldene Ära der Weltraumforschung eingeleitet, meint Projektwissenschaftler Nour Rawafi. Die Sonde wurde Mitte August 2018 gestartet und kreist seitdem in immer enger werdenden Bahnen um die Sonne. Direkt aus der Korona der Sonne heraus soll sie unter anderem herausfinden, warum diese äußerste Schicht der Sonnenatmosphäre mit mehreren Millionen Grad Celsius deutlich heißer ist als die Oberfläche mit rund 5000 Grad Celsius. Außerdem soll sie klären, wie die Teilchen des Sonnenwinds beschleunigt werden. So soll sie auch dabei helfen, unsere Technik etwa bei Sonnenausbrüchen besser zu schützen. Weitere nahe Vorbeiflüge sind im März und Juni geplant.
(mho)