Microsofts KI-Geschäfte in der Cloud treiben Umsatz an, aber Ausblick enttäuscht
Microsoft-Chef Nadella rechnet mit einer Wachstumsrate von 175 Prozent allein mit KI-Geschäften. Die aktuellen Zahlen sind solide, der Ausblick aber schwächer.
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Microsoft-Firmenschild an einer Straße in Taiwan mit Dekorationen zum chinesischen Neujahrsfest
(Bild: fds)
Microsofts Geschäftsergebnisse weisen weiterhin ein solides Wachstum in nahezu allen Unternehmensbereichen aus. Insbesondere das KI-Business befindet sich laut Microsoft-CEO Satya Nadella auf einem guten Weg. Für das Gesamtjahr prognostiziert er ein Wachstum der Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI) von 175 Prozent. Auch das Cloud-Business wächst wieder stärker, doch der Ausblick auf das nächste Quartal ist verhaltener als von Marktbeobachtern erwartet. Das dürfte der Grund sein, dass die Microsoft-Aktie an der Börse etwas nachgibt.
Im Ende Dezember 2024 abgeschlossenen zweiten Quartal des fiskalischen Jahres 2025 hat der Konzern einen Umsatz von 69,6 Milliarden US-Dollar erzielt. Das sind 12,3 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, als Microsoft die Einnahmen dank Cloud-Wachstum und KI stärker als erwartet steigern konnte. Branchenexperten hatten mit 68,8 Milliarden Dollar etwas weniger Umsatz erwartet.
Der Betriebsgewinn Microsofts ist im Jahresvergleich um 17,1 Prozent auf zuletzt 31,7 Milliarden Dollar gestiegen. Der Nettogewinn ist hingegen weniger deutlich gewachsen und legte um 10,2 Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar zu. Die verwässerten Gewinne je Aktie lagen laut Microsoft-Geschäftsbericht bei 3,23 Dollar pro Aktie. Das sind ebenfalls zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Cloud-Geschäft bleibt der Umsatztreiber
Wie zuvor macht das Cloud-Geschäft den größten Teil des Microsoft-Umsatzes aus. "In diesem Quartal betrug der Umsatz von Microsoft Cloud 40,9 Milliarden Dollar, ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr", erklärte Microsoft-Finanzchefin Amy Hood. Damit macht das Cloud-Business fast 59 Prozent des Gesamtumsatzes des Konzerns aus. Die Umsätze mit der sogenannten "Intelligent Cloud" sind hingegen etwas weniger stark gewachsen, um 19 Prozent auf zuletzt 25,5 Milliarden Dollar.
Die Wachstumsraten in den anderen Unternehmensbereichen sind geringer ausprägt. Im Bereich Produktivität und Business ist der Umsatz mit kommerziellen Office-Produkten und den entsprechenden Cloud-Diensten im Jahresabstand um 14 Prozent auf 29,4 Milliarden Dollar gestiegen. Die Office-Produkte und deren Cloud-Angebote für Endkunden legen dagegen nur um acht Prozent zu. Der Umsatz des Karrierenetzwerks LinkedIn steigt erneut um neun Prozent, der mit Dynamics-Produkten sowie deren Cloud-Diensten um 15 Prozent.
Web-Suche und -Werbung ziehen an, Ausblick enttäuscht
Der PC-Bereich Microsofts hat 14,7 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz des Konzerns beigetragen, was nach Angaben des Konzerns auf dem Niveau des Vorjahres liegt. Allerdings waren es damals noch 16,9 Milliarden Dollar. Trotzdem konnte Microsoft zuletzt vier Prozent mehr Windows-Lizenzen und -Produkte an Hersteller verkaufen. Dies schließt den Hardware-Umsatz mit ein, den der Konzern nicht mehr getrennt ausweist. Der Umsatz mit Xbox-Inhalten und -Diensten ist um lediglich zwei Prozent gestiegen, der Umsatz mit der Suche und News-Werbung immerhin um 21 Prozent.
Für das laufende Vierteljahr, das dritte Quartal des fiskalischen Jahres 2025, erwartet Microsoft laut CNBC einen Umsatz zwischen 67,7 und 68,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einer deutlich höheren Prognose um 69,8 Milliarden Dollar gerechnet. Anleger sind deshalb offenbar enttäuscht, sodass der Aktienkurs Microsofts im nachbörslichen Handel um fast 5 Prozent nachgegeben hat. Dabei hatte die Aktie allein in diesem Monat schon fünf Prozent an Wert gewonnen.
(fds)