1X will noch 2025 humanoide Roboter in Privathaushalten testen

1X will seinen humanoiden Roboter Neo Gamma in Haushalte bringen. Bald sollen Tests beginnen, obwohl der Roboter noch nicht ausreichend autonom handeln kann.

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Neo Gamma bedient wzei Personen am FrĂĽhstĂĽckstisch

So will man das: Der Roboter Neo Gamma bedient am FrĂĽhstĂĽckstisch.

(Bild: 1X)

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Das norwegische Robotikunternehmen 1X hat ehrgeizige Pläne und will mit seinem humanoiden Roboter Neo Gamma bis Ende 2025 Tests in "ein paar hundert bis ein paar tausend" Haushalten durchführen. Das sagte Bernt Børnich, CEO von 1X, auf der Nvidia GTC 2025. Trotz der Tests werde es noch einige Jahre dauern, bis humanoide Roboter in den Verkauf gelangen, die Haushaltaufgaben übernehmen können.

1X wählt einen anderen Weg als etwa der chinesische Roboterhersteller Unitree. Unitree ist zwar schon sehr weit in der Entwicklung humanoider Roboter, hatte aber am Montag angekündigt, vorerst keine humanoiden Roboter für den Haushaltseinsatz bauen und verkaufen zu wollen. Das Unternehmen begründete den Schritt mit zu hohen Sicherheitsanforderungen, die dazu erfüllt werden müssen. Schließlich soll kein Mensch versehentlich durch einen Roboter verletzt werden. Stattdessen will Unitree sich zunächst auf Industrieroboter und deren Kommerzialisierung konzentrieren. Auch das US-amerikanische Robotikunternehmen Figure AI hatte im Februar verlautbart, seinen humanoiden Figure 02 noch 2025 testweise in Haushalten einzusetzen. Das Unternehmen fährt also zweigleisig und entwickelt seinen Humanoiden für die Industrie und private Haushalte.

1X setzt dagegen ganz auf humanoide Haushaltsroboter. Da das Unternehmen seinen Roboter Neo Gamma noch nicht vollständig autonom betreiben kann, scheinen Sicherheitsaspekte noch keine große Rolle zu spielen. Momentan steckt 1X seinem Neo Gamma in einen gepolsterten Anzug, um seine Umwelt vor Verletzungen zu schützen. Derzeit beabsichtigt 1X offensichtlich, erst mal möglichst schnell die technischen Grundlagen für eine Roboterautonomie zu schaffen.

Das soll zunächst durch den Einsatz von Teleoperatoren geschehen, die den humanoiden Roboter fernsteuern und dadurch Trainingsdaten sammeln. Auch bei den geplanten Tests in den privaten Haushalten wird das der Fall sein. Dabei werden bei der Durchführung von Haushaltsaufgaben Daten gesammelt, um eine Künstliche Intelligenz (KI) zu trainieren, die den Roboter später fit für den autonomen Einsatz machen soll. Bisher trainiert 1X seine KI weitgehend selbst, setzt gelegentlich aber auch auf Partnerschaften etwa mit OpenAI und Nvidia.

Um den Datenschutz mĂĽssen sich die Testhaushalte dabei keine Gedanken machen: Die in den Robotern integrierten Kameras liefern den Operatoren nur dann ein Bild, wenn die Bewohner sie freigeben, beruhigt 1X.

Auf der GTC konnte Neo Gamma bereits einige einfache Haushaltsaufgaben wie das Gießen von Pflanzen und Staubsaugen bewältigen, benötigte dazu mitunter aber noch die Unterstützung eines Teleoperators.

(olb)