Streckenrekord mit WLAN von Berg zu Berg

Ein WLAN funkt mit Parabolspiegeln in der Wüste 55 Meilen weit.

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Anlässlich der zwölften Defcon, einem nicht mehr ganz so undergroundigen Hackertreffen, das jährlich in Las Vegas abläuft, fand auch dieses Jahr ein WLAN-Wettbewerb statt. Dabei steigen pro teilnehmendem Team zwei Gruppen auf Berge und versuchen, zunehmend größere Strecken per WLAN zu überbrücken. Dabei hilft nicht nur die Höhe des Basis-Camps von 1550 Metern über Normalnull, die vom Sichthorizont gezogene Grenze zu erweitern, auch -- teils selbstgebaute -- Richtantennen mit hohem Gewinn steigern die Reichweite.

In diesem Jahr schaffte ein Team von 18 und 19 Jahre alten Teenagern aus Ohio, die vom Schiedsrichter vorgegebene verschlüsselte Nachricht über 55,1 Meilen (rund 88,6 km) zu transportieren. Weiteren Strecken schoben die lokalen Gegebenheiten einen Riegel vor: "There was no road left."

Ben Corrado, Andy Meng und Justin Rigling setzten für ihren Versuch Parabolspiegel mit drei Meter Durchmesser ein. Dieser Antennentyp kommt in kleinerer Bauform beim Satelliten-TV zum Einsatz. Für 2,4-GHz-WLAN verspricht er bei 3 m Durchmesser und sachgerechtem Aufbau rechnerisch einen Gewinn von etwa 35 dBi. Mit der typischen Ausgangsleistung einer WLAN-Karte von 30 Milliwatt (mW) dürfte die auf einen isotropen Strahler bezogene, effektive Strahlungsleistung knapp 100 Watt betragen haben. Das liegt erheblich über den hierzulande erlaubten 100 mW EIRP: Kids, don't try this at home. (ea)