HTC Desire: Vodafone-Branding durch die Hintertür [Update]

Ein Anfang der Woche verbreitetes Update für ein bei Vodafone gekauftes Android-Smartphone verärgert die Nutzer.

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Anfang dieser Woche stellte Vodafone für die beim Netzbetreiber gekauften HTC Desire ein Update bereit. Statt der erhofften Aktualisierung auf die Android-Version 2.2 (Froyo) bekamen die Nutzer jedoch lediglich Zugangssoftware für Vodafones Online-Dienst 360 installiert – zudem änderte das Update die Startseite des Browsers, setzte verschiedene neue Bookmarks und installierte ein Vodafone-Startlogo. Einige Anwender berichten, dass sich die Akkulaufzeit des Gerätes verschlechtert habe, bei anderen seien alle Kurznachrichten plötzlich doppelt vorhanden. In der Ankündigung des Updates sprach Vodafone jedoch lediglich von der Verbesserung der Systemstabilität sowie der Erweiterung der Netzbetreiberfunktionen.

Nach massiver Kritik – unter anderem auf Facebookentschuldigte sich Vodafone für das nicht angekündigte Update. Es sei nötig gewesen, "um die VF 360 Services nachzuliefern, die schon ab Launch des HTC Desire allen Kunden zur Verfügung stehen sollten". Derzeit ist Vodafones Facebook-Team damit beschäftigt, die Stimmung zu verbessern: In fast jedem Post bedankt sich das Team für das Feedback und verspricht, an einer Lösung zu arbeiten. Für das Froyo-Update stehe jedoch noch kein Termin fest.

Nach Angaben aus verschiedenen Foren reagiert das Unternehmen auch auf E-Mails verärgerter Kunden. In einer Antwort soll Vodafone die Einstellung der Verbreitung der Updates für den 360-People-Client angekündigt haben; in einer anderen wirbt das Unternehmen demnach um Verständnis: Alle über Vodafone bezogenen Handys seien gebrandet. Dies führt in den Foren zu einer verstärkten Nachfrage nach einer alternativen Firmware, eine Anleitung für das Aufspielen der aktuellen Android-Version findet sich etwa bei So why. [Update] Die Domain war kurzzeitig nicht erreichbar, die Anleitung steht nun über eine staitsche Seite des Angebots wieder zur Verfügung. [/Update]

Die vom Update installierten Programme lassen sich mit Bordmitteln nicht vom Smartphone entfernen. Die Deinstallation von Systemprogrammen versprechen Programme wie der kostenlose Free Advanced Task Manager – mangels Testgerät konnten wir dies jedoch nicht verifizieren. Auch Vodafones Pressesprecherin Carmen Hillebrand konnte keine Tipps für die Deinstallation geben, bestätigte jedoch, dass die Verbreitung des Updates gestoppt sei.

(ll)