Freispruch fürs Handy: keine Schulden-Falle

Eine Befragung zeigt, dass das Handy zu Unrecht als Schuldenfalle für Kinder und Jugendliche bezeichnet wird.

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Von
  • Bernd Behr

Nachdem seit langem das Handy als Schuldenfalle für Kinder und Jugendliche durch die Medien geistert, kommt jetzt eine Studie zu dem Ergebnis, dass dem gar nicht so ist. Im Auftrag von Schufa, Bitkom und VATM hat das Institut für Jugendforschung (IJF) Ende 2005 etwa 1000 Kinder und Eltern befragt. Dabei ergab sich, dass etwa 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen ein Handy besitzen, jedoch nur etwa die Hälfte die Kosten für das Handy selbst bestreiten. Bei der anderen Hälfte übernehmen die Eltern die Kosten. Weiterhin telefonieren vier Fünftel mit Prepaid-Karten, wodurch eine relativ gute Kostenkontrolle durch die Eltern oder die Kinder selbst gegeben ist.

Selbst unter denjenigen Jugendlichen, die mit Handy-Vertrag telefonieren und Grundgebühr zahlen, gibt die Mehrheit im Schnitt nur 18 Euro monatlich für das Handy aus. Allgemein betrachtet investieren die 10- bis 17-Jährigen etwa ein Drittel ihrer Geldmittel in die Handykosten. Bei weniger als einem halben Prozent war das Handy der Grund für Geldprobleme.

Zwar sind in der Tat etwa 6 Prozent verschuldet – mit durchschnittlich 72 Euro –, doch geben sie das Geld eher für Fastfood und Süßigkeiten, Kleidung, Ausgehen und Software aus. (bb)