Strafe für Bank nach Skandal um Telekom-Austria-Prämien

Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA hat über die Euro Invest Bank eine Geldstrafe verhängt. Die Bank hatte am 26. Februar 900.000 Telekom-Austria-Aktien gekauft und damit vielen Managern Prämien beschert.

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Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA hat über die Euro Invest Bank eine Geldstrafe wegen Schädigung des Ansehens der Wiener Börse verhängt. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin profil in seiner am morgigen Montag erscheinenden Ausgabe. Am 26. Februar dieses Jahres hatte eine sehr hohe Order Sekunden vor Börsenschluss zu einem Anstieg des Kurses der Telekom-Austria-Aktie geführt, was Telekom-Managern Prämien in Millionenhöhe bescherte.

Um über 100 Managern der ersten und zweiten Reihe Prämien in Form von Aktienoptionen zu sichern, hätte der durchschnittliche Schlusskurs an den fünf Handelstagen vor dem 27. Februar über 11,70 Euro betragen müssen. Die Order über mehr als 900.000 Aktien, die die Euro Invest Bank für einen Kunden Sekunden vor Börsenschluss abgab, hob den Kurs des Papiers in der Schlussauktion von 11,66 auf 11,73 Euro -- was wiederum den Durchschnittskurs auf 11,702 Euro und somit gerade über den Schwellenwert hievte. Als Folge profitierten die Manager von Prämien im Gegenwert von 9,2 Millionen Euro.

Der Aufsichtsbehörde waren diese Vorgänge nicht verborgen geblieben. Sie nahm rund um die zirka 10,7 Millionen Euro teure Order Ermittlungen auf. Im gesamten Tagesverlauf waren nicht einmal halb so viele Telekom-Austria-Anteilsscheine gehandelt worden. Nun hat die FMA gegenüber profil bestätigt, dass ein Bescheid verhängt worden sei und die Bank Rechtsmittel dagegen eingelegt habe. Als nächste Instanz ist der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) zur Überprüfung des Strafbescheids berufen. Die exakte Höhe der verhängten Strafe, die maximal 20.000 Euro beträgt, ist noch nicht bekannt.

Parallel ermittelt die FMA wegen des Verdachts auf Insiderhandel rund um die gescheiterte Übernahme der Telekom Austria durch die Swisscom. Unmittelbar vor der Bekanntgabe des Verhandlungsabbruchs waren ungewöhnlich viele TA-Aktien gehandelt worden. Zudem hatte es an den beiden vorangegangenen Tagen hohe Umsätze bei TA-Optionsscheinen gegeben. Die entsprechenden Untersuchungen dürften noch einige Monate in Anspruch nehmen. (Daniel AJ Sokolov) (hob)